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Dakar Rallye 2017 – Zehnte Etappe

Dakar-Legende Peterhansel dominiert, Terranova bester Mini-Pilot

Nach der erzwungenen Ruhezeit ging die zehnte Etappe über 449 Kilometer speziale wieder ans eingemachte. Mikko Hirvonen, der bisher beste X-raid-Fahrer, büßte Zeit ein. Die Etappe gewann Stephane Peterhansel, der nun alle Trümpfe für einen Gesamtsieg in der Hand hält. Bei den Motorrädern gewannen die Hondas von Barreda Bort und Michael Metge die Etappe, den Gesamtsieg steuert aber Sam Sunderland auf KTM an.

 Nachdem die gestrige Wertungsprüfung abgesagt wurde, freuten sich die Piloten auf die heutige Wertungsprüfung von Chilecito nach San Juan. Nach der harten Zeit in der Höhe von Bolivien machte jetzt wieder die Hitze den Fahrern zu schaffen. Besonders die erste Hälfte dieser 10. Etappe brachte körperliche Herausforderungen und verlangte hohes fahrerisches Können. Gegen Ende der Speziale ging es schneller voran.

Bei den Autos gelang es Sebastien Loeb von dieser Strecke zu profitieren und überholte seinen Peugeot-Teamkollegen Cyril Despres gegen Ende der Etappe. Trotz allem gewann Stephane Peterhansel diese Etappe souverän mit 6 Minuten Vorsprung. Er erhielt die Zeit gutgeschrieben, die er bei dem gestürzten Motorradfahrer Simon Marcic verbrachte, bis das medizinische Team eintraf.

Die Leistung des Altmeisters erkannte Loeb an: „Ich habe von Anfang an alles gegeben, ich hätte es nicht viel besser machen können. Eigentlich ist es unmöglich, schneller zu sein. Ich habe alles versucht!“

Peterhansel berichtete von dem Unfall: “Der Biker drehte gerade um und als er uns sah, bremste er stark und stürzte. Wir hielten an und sahen sofort, dass sein Bein gebrochen war. Er war bei Bewusstsein. Wir blieben 15 oder 20 Minuten bei ihm und warteten auf den Heli. Danach war es etwas schwierig, wieder vollgas zu fahren. Das Ereignis war heute wichtiger als das Rennen…”

Die X-raid-Piloten Yazeed Al-Rajhi (KSA)/Timo Gottschalk (GER) im MINI John Cooper Works Rally kamen als Vierte ins Ziel, genau vor ihren Teamkollegen Orlando Terranova (ARG) / Andreas Schulz (GER). Da die Teamkollegen Mikko Hirvonen (FIN) und Michel Périn (FRA) mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen hatten, ist Terranova auf den sechsten Rang aufgerutscht mit nur rund zweieinhalb Minuten Rückstand auf Giniel de Viliers im Toyota. Hirvonen kam nach einem langen Tag auf Platz 37 ins Ziel.

„Im ersten Teil der Prüfung hatten wir leider einen Platten, durch den wir ein paar Minuten verloren haben“, erzählt Al-Rajhi. „In der Neutralisation habe ich mich mit Orly unterhalten, der 40 Sekunden hinter mir lag. Er meinte, dass er jetzt pusht. Ich dachte mir nur: die 40 Sekunden nimmst du mir auf keinen Fall weg. Wir sind auch vorne geblieben – der vierte Platz ist wirklich gut und ohne großes Risiko eingefahren. Strecke selbst war extrem wellig und schwierig zu fahren.“

„Die Prüfung war vor allem bei der Navigation schwierig. Im ersten Flussbett mussten wir nach dem richtigen Weg suchen und haben dort einiges an Zeit verloren“, berichtet Terranova. „Doch ab dann lief es richtig gut und wir konnten angreifen. Der MINI hat perfekt funktioniert. Es war eine echte Dakar-Etappe – schwierig und heiß. Jetzt versuchen wir um den vierten Gesamtrang zu kämpfen.“

„Heute ist viel passiert“, fasst Hirvonen den Tag zusammen. Wir hatten Platten, haben uns mehrmals verfahren, ein Wagenheber und der Rückwärtsgang gingen kaputt. Dann sind wir im Fesch-Fesch steckengeblieben und da wir keinen Rückwärtsgang mehr hatten, verloren wir über eine Stunde. Wir sind zwei Trucks gefolgt, die sich gegenseitig überholt haben. Eine kam von der Straße ab und obwohl ich im Staub ganz vorsichtig gefahren bin, habe ich ihn am Heck erwischt. Er hat dann auch noch zurückgesetzt, da er uns nicht gesehen hat, und hat den Kühler zerstört. Das hat uns nochmal mehr als eine Stunde gekostet.“

Autos:  Gesamtwertung Dakar 2017 10. Etappe:

1. S. Peterhansel (FRA) / J.-P. Cottret Peugeot – 24h 58m 43s

2. S. Loeb (FRA) / D. Elena (MNC) Peugeot – 25h 04m 33s

3. C. Despres (FRA) / D. Castera (FRA) Peugeot – 25h 24m 23s

4. N. Roma (ESP) / A. Haro (ESP) Toyota – 25h 59m 38s

5. De Villiers (RSA) / D. Von Zitzewitz (GER) Toyota – 26h 41m 37s

6. O. Terranova (ARG) / A. Schulz (GER) MINI John Cooper Works Rally – 26h 44m 04s

7. B. Garafulic (CHI) / F. Palmeiro (POR) MINI ALL4 Racing – 28h 25m 17s

8. J. Przygonski (POL) / T. Colsoul (BEL) MINI ALL4 Racing – 28h 52m 23s

17. S. Schott (GER) / P. Fiúza (POR) MINI ALL4 Racing – 31h 26m 06s

31. Y. Al-Rajhi (KSA) / T. Gottschalk (GER) MINI John Cooper Works Rally – 39h 51m 52s

Motorräder

Bei den Bikes gewann Joan Barreda Bort erneut eine Etappe und ist wieder auf Rang fünf aufgestiegen. Allerdings war sein Honda-Teamkollege Michel Metge ebenfalls sehr schnell, verlor den Etappensieg nur wegen eines verpassten Wegpunktes und der daraus resultierenden Strafe.

Besonders übel verlief die Etappe für Pablo Quintanilla. Erst verfuhr er sich massiv und später stürzte er schwer auf den Kopf. Mit leichter Desorientation beendete er die Rally. Damit hat er viermal in Folge die Dakar nicht beendet.

Gut lief es dagegen für Mathias Walkner. Er eroberte den zweiten Rang der Gesamtwertung. “Wenn ich auf dem Podium ankomme, das wäre ein Riesenerfolg”, meinte der Österreicher. Er will weiter Gas geben: “Wenn man zu langsam fährt, geht die Konzentration verloren. Daher werde ich weiter Druck machen, so ist eben mein Stil”

Gesamtführender Sam Sunderland liegt zwei Etappen vor dem Ziel mit 30 Minuten in Front und wird die nächste Etappe als sechster angehen. Da kann nur ein Sturz noch den Gesamtsieg verhindern.

Motorräder: Gesamtwertung Dakar 2017 10.Etappe:

1.  Sam Sunderland        KTM

2.  Mathias Walkner       KTM            30m 1s

3.  Gerard Farres Guell   KTM            38m 43s

4. Adrien Van Beveren  Yamaha          41m 57s

5. Joan Barreda Bort          Honda        53m 47s

Trucks

Inzwischen haben die Kamaz wieder die Kontrolle über das Rennen gewonnen. Nach dem Etappensieg hat Eduard Nikolaev jetzt sieben Minuten Vorsprung auf Teamkollegen Sotnikov und sogar 24 Minuten auf Gerard de Rooy im Iveco.

Mathias Behringer kam erst sehr spät ins Biwak, da er am Vortag ein Auto aus einem Loch befreite. Der Wagen fiel in ein etwa 2 Meter tiefes Loch. Aber der MAN von Behringer schaffte es, das Auto wieder flott zu machen. In der Gesamtwertung liegt Behringer auf Rang 35.

Trucks: Gesamtwertung Dakar 2017 10.Etappe:

1.  Nikolaev (RUs), Yakovlev (RUS), Rybakov (Rus)                       Kamaz

2   Sotnikov/Akhmadeev/Leonov (RUS)                                         Kamaz

3.  De rooy (NLD), Torraladona(Esp), Rodewald (pol)                Iveco

4.  Villagra/Yacopini/Torlaschi (ARG)                                         iveco

5.  De Baar/roesink/de graaf (nld)                                             Renault Trucks

6.  VERSLUIS (NLD), KLEIN (DEU), PRONK (NLD)                                 MAN

35. Mathias Behringer, Stefan Henken, Sean Berriman(Zaf)       MAN

Die morgige Wertungsprüfung hat es nochmal in sich: die ersten 50 Kilometer der 288km langen Prüfung führen durch die Dünen von San Juan. Danach geht es wieder in die WRC-typischen Strecken in der Nähe von Cordoba. Zusätzlich müssen noch 466km Verbindungsetappe absolviert werden.