Qatar Cross-Country Rallye
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Qatar Cross Country Rally – Endergebnis

Deutsche Teams schneiden gut ab, Al-Attiah siegt 

Für die deutschen Teilnehmer war die Katar Cross Country Rally größtenteils erfolgreich. Dirk von Zitzewitz als Beifahrer des Südafrikaners Leeroy Poulter im Toyota kam als Dritter aufs Podium, ein Mini wurde zweiter, ein weiterer kam unter die ersten fünf. Und das Vater-Sohn-Team Schröder wurde Achter. Das Rennen gewann Nasser Al-Attiyah vor heimischem Publikum. Bei den Motorrädern gewann Dakar-Sieger Sam Sunderland.

2017 FIA Cross-Country Rally World Cup, round 4

2017 FIM Cross-Country Rallies World Championship, round 2

Die Rallye, die vom 17. bis 22. April in Katar stattfand, war für die Autos das vierte Rennen um den FIA Cross-Country Rally World Cup und für die Motorräder die zweite Rund im FIM Cross-Country Rallies Word Championship.

Die Schwierigkeiten der Qatar-Rallye sind der heiße Wind, der die Sicht erschwert, und die anspruchsvolle Navigation. Sowohl bei den Autos als auch bei den Motorrädern kam der jeweilige Favorit am besten mit den Gegebenheiten zurecht. Sam Sunderland gewann auf seiner KTM vor der Honda von Paulo Goncalves und seinem Teamkollegen Matthias Walkner aus Österreich.

Bei den Autos war Nasser Al-Attiyah im Toyota dominant. Er gewann zwei Etappen des Rennens und den Gesamtsieg. Nach seinem Erfolg beim Prolog sah es nach einem Start-Ziel-Sieg für Al-Attiyah aus. Aber auf der zweiten Etappe hatte der Toyota Probleme mit der Servolenkung. Und da Al-Attiyah nach seinem harten Crash auf der Abu Dhabi Desert Challenge noch Muskelprobleme hatte, war das ein echtes Problem. „Ich habe noch immer Schmerzen und die Kraftanstrengung beim Steuern war sehr hart. Dazu hatten wir Probleme mit der Schaltung und mussten im dritten Gang ins Ziel weiterfahren“, berichtete der Katari.
Auf der letzten Etappe ging er kein Risiko mehr ein. Er führte die drei Führenden zusammen und fuhr mit allen gemeinsam ins Ziel. „Es ist immer schön, das Heimrennen zu gewinnen!“

Ebenfalls zwei Etappen entschied der Pole Jakub „Kuba“ Przygonski zusammen mit seinem belgischen Co-Pilot Tom Colsoul MINI ALL4 Racing. Dadurch holte er auch den zweiten Rang im Gesamtklassement – sein bestes Ergebnis, seit er 2015 vom Motorrad auf das Auto umstieg.

Przygonski bestätigte in Qatar seine gute Leistung, die er bereits bei der Dakar im Januar gezeigt hatte. Der junge Pole konnte die zweite und die letzte Wertungsprüfung gewinnen und sich damit den Platz auf dem Podium sichern. „Das war eine tolle Rallye für uns“, freute sich Przygonski. „Wir haben von Beginn an gepusht. Die Navigation war schwierig, aber Tom hat einen sehr guten Job gemacht. Der MINI lief auch wieder problemlos. Es war bis zum Schluss ein harter Kampf. Auf der letzten Etappe haben wir nochmal richtig Gas gegeben und konnten noch den zweiten Platz erobern. Es ist wirklich erstaunlich: wir sind über zehn Stunden Rennen gefahren und am Ende trennen mich und Poulter auf Rang drei nur 28 Sekunden.“

Leeroy Poulter und Dirk von Zitzewitz starteten in einem Toyota von Gazoo Racing South Africa. Poulter hatte nie zuvor ein Rennen im Nahen Osten bestritten. Dafür schlugen sich die beiden hervorragend und verfehlten den zweiten Gesamtrang nur knapp.

„Die letzte Etappe war schön und war der Höhepunkt einer ohne tollen Woche“, schwärmte Poulter. „Es war wieder schwer. In den Dünen mussten wir kurz Rückwärtsfahren und blieben in Kamelgras hängen. Aber alles in allem war es ein guter Tag! Dirk und ich arbeiten zum ersten Mal zusammen und es funktioniert gut!“

Der einzige Peugeot im Rennen, gesteuert von Khaled Al Quassimi, belegte den vierten Platz. Der Mann aus den Emiraten, der aus dem WRC-Sport kommt, hatte immer wieder Probleme. „Ich habe jeden Tag ein paar Minuten durch die schwierige Navigation verloren. Ich bin noch unerfahren und lerne. Ich muss mir überlegen, wie ich den Rest der Saison angehe“, meinte Al Quassimi.

 

 

 

 

 

 

 

Direkt dahinter folgte der X-raid-Mini von Mohamed Abu Issa (QAT) und Xavier Panseri (FRA). Die beiden beendeten die Rallye auf dem fünften Gesamtrang. In der Schlussrechnung fehlten den beiden nur zwölf Sekunden auf den Viertplatzierten.

Abu Issa und Panseri platzierten sich bei vier der fünf Wertungsprüfungen in den Top fünf. Nur bei der Superspeziale zu Beginn der Rallye lagen sie auf Rang sieben. Leider war das Glück nicht auf der Seite des jungen Katari: Am Ende fehlten ihm nur zwölf Sekunden auf den vierten Platz und er musste sich mit Rang fünf zufrieden geben. „Ich bin mit dem fünften Rang natürlich nicht zufrieden“, so Abu Issa. „Wir sind knapp am Podium vorbei. Ein zweiter oder dritter Platz hätte drin sein können. Ohne die Platten und navigatorischen Fehler wären wir weiter vorne. Wir sind ein gutes Rennen gefahren, hatten aber leider zu viel Pech. Bei meinem Heimrennen wäre es mir schon sehr wichtig gewesen, einen Platz in den Top drei zu erreichen.“

Das Team Yazeed Al-Rajhi (KSA) und Timo Gottschalk (GER), die für das X-raid-Team im MINI John Cooper Works Rally am Start waren, wurden vom Pech. Sie hatten die letzten drei Wertungsprüfungen in Folge nicht beenden können. Neben technischen Problemen machten auch Reifenschäden dem Duo zu schaffen.

Team South Racing

Etwas unter dem Radar aber sehr erfolgreich verlief die Rallye für das Team South Racing. Gestart waren Jürgen und Maximilian Schröder im Nissan Navara und Fernando Alvarez/Luciano Gennoni im Toyota Hilux. Vater und Sohn Schröder erzielten einen respektablen achten Platz mit wenig mehr als 2 Stunden Rückstand auf den Sieger. Alvarez/Gennoni gelangten auf Gesamtrang 12.

Beide Wagen bewährten sich gut in dem abwechslungsreichen Terrain. Auf der zweiten Etappe trafen die Schröders die besseren Navigations-Entscheidungen und kamen als 11te ins Ziel, während Alvarez nur Platz 21 holte.

Auf den folgenden Etappen erreichten die Schröders das ZIel immer unter den Top-Ten. „Es war eine großartige Teamleistung und eine gute Leistung von Jürgen Schröder“, meinte South Racing-Managing Director Scott Abraham. „Auch Fernando Alvarez machte ein gutes Rennen angesichts der schweren Navigation.

Endergebnis Qatar Cross Country Rallye – Autos

1. Nasser Al-Attiyah (QAT)/Matthieu Baumel (FRA)  Toyota Hilux Overdrive      13hr 48min 09sec

2. Jakub Przygonski (POL)/Tom Colsoul (BEL) Mini All4 Racing                                    13hr 55min 11sec

3. Leeroy Poulter (ZAF)/Dirk von Zitzewitz (DEU) Toyota Hilux                                   13hr 55min 39sec

4. Khalid Al-Qassimi (ARE)/Khaled Al-Kendi (ARE) Peugeot 3008 DKR                     14hr 02min 41sec

5. Mohammed Abu Issa (QAT)/Xavier Panseri (FRA) Mini All4 Racing                      14hr 02min 53sec

6. Erik Van Loon (NLD)/Wouter Rosegaar (NLD) Toyota Hilux Overdrive                 15hr 00min 49sec

7. Martin Prokop (CZE)/Jan Tomanek (CZE) Ford F-150 Evo                                           15hr 49min 39sec

8. Jürgen Schröder (DEU)/Maximilian Schöder (DEU) Nissan Navara                        16hr 04min 07sec

9. Aron Domzala (POL)/Szymon Gospodarczyk (POL) Toyota Hilux Overdrive      16hr 11min 18sec

10. Mohammed Al-Mannai (QAT)/Kamal Khoder (QAT) Chevrolet Buggy                 17hr 22min 06ec

11. Yasir Saiedan (SAU)/Laurent Lichtleuchter (FRA) Toyota Land Cruiser                 17hr 37min 00sec

12. Fernando Alvarez (ESP)/Luciano Gennoni (ARG) South Racing Toyota Hilux 17hr 47min 11sec

Motorräder

Sam Sunderland, der in diesem Jahr bereits die Dakar und die Abu Dhabi Desert Challenge gewann, siegte auch in Katar. Auch Schwierigkeiten auf der letzten Etappe konnten ihn nicht daran hindern, den Sieg zu holen.  Auf seiner KTM hatte er am Ende weit über 7 Minuten Vorsprung auf Paulo Goncalves und seiner Honda. Weitere fünfeinhalb Minuten dahinter komplettierte Matthias Walkner das Podium auf Rang drei.

„Es war ein gutes Rennen und die Navigation  war so hart wie immer hier in Katar“, erklärte Sunderland am Ende der Rallye. „Das ist immer schwer, vor allem wenn das Rennen vorher die Abu Dhabi Desert Challenge ist, bei der nur wenig Navigation gefragt ist. Da dauert es eine Weile, bis man sein Hirn wieder umgestellt hat.“  Sunderland hatte eine einfache Erklärung für den Sieg: „Ich fühlte mich gut, das Bike war perfekt und das Team arbeitete einwandfrei.“

Matthias Walkner berichtete vom Kampf gegen den Wind: „Gerade auf der dritten Etappe war es an der Grenze des machbaren aus Sicherheitsgründen. Zum Teil hat man die Piste nicht gesehen.“

Paolo Gonçalves und das Honda-Team waren zufrieden mit dem zweiten Rang.  „Es war ein sehr interessantes und hartes Rennen. Ich habe die gesamte Rallye über ein hohes Niveau gezeigt. Daher bin ich sehr zufrieden. Teamkollege Kevin Benavides beendete die Rallye auf Rang fünf.

Bikes

1. Sam Sunderland (GBR) KTM 450 Rally                                                                              15hr 50min 18sec

2. Paolo Gonçalves (PRT) Honda 450 CRF Rally                                                                    15hr 58min 00sec

3. Matthias Walkner (AUT) KTM 450 Rally                                                                          16hr 03min 29sec

4. Pablo Quintanilla (CHL) Husqvarna 450 Rally                                                                  16hr 05min 20sec

5. Kevin Benavides (ARG) Honda 450 CRF Rally                                                                  16hr 08min 06sec

6. Pierre Alexander Renet (FRA)               Husqvarna 450 Rally                                          16hr 10min 19sec

7. Antoine Meo (FRA) KTM 450 Rally                                                                             18hr 07min 43sec

8. Mohammed Al-Balooshi (ARE) KTM 450 Rally Replica                                                  19hr 24min 54sec