Dakar 2023 – 12. Etappe
2. Februar 2023Dakar 2023 – 14. Etappe
6. Februar 2023Dakar 2023 – 13. Etappe
Dakar – 13. Etappe
Die Rallye Dakar 2023 biegt allmählich in die Zielgerade ein. Nur noch etwas mehr als 400 Kilometer trennen die Teilnehmer von der Hafenstadt Dammam am Persischen Golf, dem Endpunkt des härtesten Rennens der Welt.
Die heutige 13. Etappe schickte die Crews zum letzten Mal in die beeindruckenden Dünenketten mit auslaufenden Schotterpisten, bevor sie das letzte Biwak in Al-Hofuf erreichten. Die 154 km lange Wertungsprüfung war von der ersten Minute an spannungsgeladen und voller Dramatik.
Die beiden KTM-Werksfahrer Kevin Benavides und Toby Price schenkten sich nichts. Vor der Wertung lagen sie 2:40 Minuten auseinander. Nach ihrer brachialen Fahrt durch die Dünen hatten sie am Ende der Prüfung nur noch 12 Sekunden Abstand aufeinander. Benavides musste seine Aufholjagd aber abrupt stoppen.
„Ich habe Matthias Walkner bei Kilometer 55 am Boden gesehen und es war so beängstigend, weil er starke Rückenschmerzen hatte. Ich blieb bei ihm und wir riefen die Ärzte an. Dann kam der Helikopter und als er etwas ruhiger war, sagte er mir, ich solle weiterfahren. Ich wünsche ihm eine schnelle Genesung.“ – Kevin Benavides
Am Ziel bekam Benavides die unterbrochene Zeit gutgeschrieben. Das reichte für seinen heutigen Etappensieg. Toby Price hingegen konnte das hohe Tempo am Schluss der Prüfung nicht halten und landete auf dem fünften Platz.
Als bester Deutscher kam Sebastian Bühler auf Rang 12 ins Ziel und liegt somit auf dem 22. Gesamtplatz.
Der Franzose Sébastien Loeb im BRX Hunter erbrachte mit seinem sechsten Etappensieg in Folge eine grandiose Leistung. Er rangiert in der Gesamtwertung derzeit auf Platz 2. Loeb hat zwar keine realistische Chance mehr auf den Gesamtsieg. Aber mit jeder gewonnenen Etappe sammelt er nützliche World-Rally-Raid Championship-Punkte.
„Ich wollte meinen zweiten Platz festigen. Meisterschaftspunkte sind auch wichtig, also habe ich gepusht, obwohl die Sicht es schwierig machte, über die Dünen zu springen.“ – Sébastien Loeb
Nasser Al-Attiyah hat die Konkurrenz in der Autowertung weit hinter sich gelassen, mit jedem Tag etwas mehr, seit er am Ende der 3. Etappe in Ha´il die Gesamtführung übernommen hat. Daran ändert auch Loebs Serie an Etappensiegen nichts. Mit einem Abstand von 1:21:42 Stunden ist das Toyota-Team Al-Atthiyah/Mathieu Baumel im Grunde nicht mehr einzuholen. Es wäre sein zweiter Dakar-Sieg in Folge.
„Für die Meisterschaft ist es wichtig, so gut abzuschneiden wie heute, denn das bringt uns Punkte im Kampf gegen Séb, aber was wirklich wichtig für mich ist, ist der Sieg bei der Dakar. Das Rennen war super für uns, jetzt müssen wir den Titel nur noch nach Hause holen.“ – Nasser Al-Attiyah
Der brasilianische Rookie Lucas Moraes ist Dritter in der Gesamtwertung. Mit einer Stunde hat er ebenfalls einen großen Abstand zu seinem nächsten Konkurrenten. Der Toyota Hilux-Fahrer und sein deutscher Navigator Timo Gottschalk können sich morgen einen hervorragenden Podiumsplatz sichern, wenn sie die 136 km lange Wertungsprüfung fehlerfrei absolvieren.
Das polnisch-spanische Duo Jakub „Kuba“ Przygonski und Armand Monleon erreichte im X-Raid-MINI Rang 6.
Die Trucker machten es nochmal spannend. Der Niederländer Van den Brink startete die Wertungsprüfung mehr als eine halbe Stunde hinter seinem Landsmann Janus van Kasteren in der Gesamtwertung. Trotzdem rechnete er sich noch gute Chancen auf den Titel aus. Der Traum platzte aber schon nach 50 Kilometern, als sein IVECO mit einem Motorschaden liegen blieb. Dafür nutzte der Tscheche Martin Macik die Gelegenheit. Er, der leider viel Pech auf der Dakar 2023 hatte, nutzte die Gelegenheit und fuhr auf den zweiten Platz vor.
Morgen geht es mit dem Ziel Dammam in die Schlussetappe. Auf diesem 14. und letzten Abschnitt der Rallye Dakar kommt es voraussichtlich zu keinen Überraschungen mehr. Denn ein ungeschriebenes Gesetz besagt, dass keiner der Teilnehmer seinen Vordermann nochmals angreifen wird.