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30. Januar 2016Africa Eco Race: Die Rallye Monaco – Dakar
Durch Afrikas Dünen ans Ziel
Das Africa Eco Race findet in den ersten Tagen des Jahres statt und führt von Frankreich nach Dakar, der Hauptstadt des Senegal. Auf der Strecke durch Nordafrika messen sich nicht die besten Fahrer und die besten Autos. Aber die Teilnehmer erleben die besten Abenteuer – davon ist man bei den Veranstaltern um Sportdirektor René Metge und Jean-Lois Schlesser überzeugt. 200 Fahrzeuge und insgesamt 450 Personen machten sich am 29. Dezember auf den Weg von Monaco über Marroko und Mauretanien in den Senegal. Mit dabei war Motorrad-Titelverteidiger Pal Anders Ulevalsetter auf seiner KTM. Der 47-Jährige Norweger wollte seinen Titel verteidigen. Als stärksten Gegner sah sich Norbert Dubois. Viele Blicke auf sich zogen auch die beiden Bikerinen Anastasiya Nifontova aus Russland und Yevgeniya Nesterova aus Kasachstan.
Kasachstan sollte überhaupt eine große Rolle beim Africa Eco Race 2016 spielen, und das nicht nur bei den LKW, wo zwei Kamaz-Trucks als Favoriten galten. Lediglich der Portugiesin Elisabeth Jacinto un dder Tscheche Thomas Tomeck wurden Außenseiterchancen zugerechnet. Auch bei den Autos sollten der Kasache Kanat Shigarov im Toyota Hilux eine wichtige Rolle spielen. Jean Antoine Sabatier, der Sieger 2015, startend in einem Bugga One, wollte im Sand einige Zeit herausholen.
Erste Woche in Marokko
Die erste Woche fuhr der Rallye-Tross durch Marokko. Die erste Etappe wurde aufgrund einer Verspätung der Fähre stark verkürzt, fiel für die Motorräder sogar aus. Dennoch interessant: Zwei Kasachen aus dem Mobilex-Team holten sich die ersten beiden Plätze: Yurij Sazonov im Hummer übernahm so die Gesamtführung vor Kanat Shagirov.
Am nächsten Tag, dem ersten für die Motorräder gewann Pal Anders Ullevalseter. Ein Bild, an das sich seine Gegener gewöhnen mussten. Ullevaseter sollte die Rallye komplett beherrschen. Im Kampf um das Podium waren jedoch lange mehrere Fahrer und Fahrerinen verwickelt. Der Brite Andrew Newland, der Italiener Stefano Chiussi, der Franzose Stephane Hamard, der Russe Dimitry Agoshkov und Anastasiya Nifontova waren zeitweise im Rennen. Für den Deutschen Gabriel Paff Lutz war leider nach einem schweren Sturz schon nach der ersten Etappe Ende.
Bei den Autos führten der Buggy von Mathieu Serradori, Yuriy Sazonov im Hummer und Kanat Shagirov im Hilux das Rennen durch Marokko. Bei den LKW ergab sich das erwartete Bild:
Anton Shibalov und Sergey Kuprianov in ihren Kamaz beherrschen das Feld vor Jacinto und Tomeck. Zeitweise haben hat Shibalov sogar bessere Gesamtzeiten als die Autos!
Ab der dritten Etappe wurde es afrikanisch-hart. Die Kolonne erreichte die ersten sandigen stellen und gleich blieben drei Fahrer stecken, mussten aus der Wüste gezogen werden.
Die 5. Etappe war die letzte in Marokko und mit 453 Kilometern hatte sie auch die längste gestoppte Strecke. Besonders schwierig war hier die Navigation, sogar Ullevalseter verfuhr sich. Er gewann diese Etappe dennoch mit 40 Minuten Vorsprung. Zweite wurde Yevvgenia Nesterova, den zweiten Platz in der Gesamtwertung holte sich an diesem Tag Anastasia Nifontova.
Bei den Autos lagen nach den ersten fünf Etappen weiter die Kasachen aus dem Mobilex-Team vorne.
Nach dem anschließenden Tag Pause ging es durch Mauretanien weiter.
Mauretanien macht die Sieger
Hier gab es auf der sechsten Etappe einen Sturz von Ullevalseter, der ihn aber auch nicht vom Etappensieg abbringen konnte. Lediglich das Bremspedal trug Schaden davon. In der Spitzengruppe konnten sich weiter Newland auf KTM, Dubois und Nifontova auf Husqvarna etablieren. Newland gewann in sogar die siebte Etappe. Der Brite fährt auch in der Heimat oft Enduro-Rennen und kannte seinen Konkurrenten Ullevalseter nicht einmal dem Namen nach. Die siebte Etappe konnte er nach einem massiven Navigationsfehler des Norwegers für sich entscheiden. Für den Deutschen Thomas Schattat war in Mauretanien allerdings die Rallye zuende. Ein Motorschaden bedeutete das Aus.
Bei den Autos gab es in Mauretanien des ersten Sieg für einen Optimus durch Dominique Housieaux, der sich dadurch auch in der Gesamtwertung nach vorne arbeitete. Dennoch konnte er Kanat Shagirov i
m Toyota nicht gefährlich werden. Der Kasache zeigte keine Schwächen, gewann die Etappen oder kam aufs Podium. Lediglich die zehnte Etappe in Mauretanien kostete ihn Zeit, als er sein Auto mehrmals aus dem Sand graben musste. Aber das ging auch anderen so. Nicht aber Mathieu Serradori, der für seinen Angriff auf die Gesamtwertung auf die sandigen Abschnitte gewartet hatte. Am Steuer seines SRT Buggy fuhr er die härteste und längste Etappe voll auf Angriff, hatte auch 40 Minuten Führung auf das Feld herausgefahren!!!. Aber ein Navigationsfehler machte alles zunichte. Der kostete 38 Minuten und so gewann Serradori zwar die Etappe, aber in der Gesamtwertung konnte er Shagirov nicht mehr als knapp 10 Minuten abnehmen.
Genau auf dieser Etappe hätte beinahe Thomas Tomecek im Tatra die Vormacht der Kamaz durchbrochen, aber ein schlimmer Platten kostete ihn volle 20 Minuten, weshalb Shibalov ihn einholen konnte. Aber einen Tag später war es soweit: der Truck von Shibalovs Teamkollege Kuprianov wurde von einer Sanddüne fast begraben, worauf hin sich die beiden Kamaz gemeinsam durch die Wüste halfen. Auf dem Weg unterstützen sie noch weitere Rennfahrer, die sie zum Teil vom Dach wieder auf die Räder hievten. Die Gunst der Stunde nutzten Tomecek und Jacinto, die die ersten beiden Ränge der Etappe belegten.
Die zehnte Etappe brachte jedoch eine Überraschung: Der Kamaz von Kuprianov blieb auf der Strecke liegen und kam erst lange nach Sonnenuntergang im Biwak an. Dadurch fiel der Kasache aus den Podiumsrängen, Tomecek und Jacinto belegten Rang zwei und drei hinter Shibalov.
Finale
Traditionell ist die vorletzte Etappe die letzte, um noch Plätze in der Gesamtwertung gut zu machen. Das ist auch beim Eco Race so. Deshalb gaben die Fahrer, für die noch etwas zu ändern war, am 9. Januar alles.
Bei den Motorrädern hielt sich Ullevalseter aus allen Kämpfen heraus – sein Vorsprung war uneinholbar. Andrew Newland hatte sich den zweiten Platz relativ sicher „erfahren“, sollte er ohne Schwierigkeiten durchkommen. Der Kampf ums Podium entspann sich daher zwischen Stephane Hamard und Dimitry Agoshkov. Der Russe gewann zwar die Etappe, aber Hamard konnte seinen knappen Vorsprung ins Ziel retten und holte damit auch den Sieg in der Wertung der „Trunk Bikes“. Diese Kategorie ist für reine Amateurfahrer, deren einizige Unterstützung darin besteht, dass ihr Gepäck vom Orga-Truck transprotiert wird.
Bei den Autos waren die ersten beiden Plätze ebenfalls vergeben. Kanat Shagirov im Toyota beherrschte die Rallye. Pascal Thomasse im Optimus dagegen hatte sich eher in die Spitzengruppe geschlichen. Der Kampf um Platz drei lief zwischen Vorjahressieger Jean Antoine Sabatier und Serradori, die nur 1 Minute 15 Sekunden auseinanderlagen. Am Ende war der Abstand ungleich größer, denn Serradori gewann die Etappe mit großem Vorsprung, während Sabatier schon zu beginn einen Plattfuß erlitt.
Sergey Kuprianov gewann ehrenhalber noch die letzte Etappe in Mauretanien, bevor am 10 Januar der Lac Rose in Dakar das letzte Ziel der Rallye Monaco-Dakar, des Africa Eco Race wurde.
Endergebnis Africa Eco-Race Motorräder
1. Pal Anders Ullevalseter (NOR) | KTM | 48h 12m 13s |
2. Andrew Newland (UK) | KTM | 54 h 14 m 53s |
3. Stephane Hamard (FR) | Husqvarna | 54h 41m 50s |
4. Dimitry Agoshkov (RUS) | KTM | 54h 44m 50 |
5. Stefano Chiussi (ITA) | Husqvarna | 56h 10m 28s |
Endergebnis Africa Eco-Race Autos
1. Kanat Shagirov/Vitaly Yevtyekhov (KAS) | Toyota | 43h 11m 50s |
2. Pascal Thomasse/Pascal Larroque (FRA) | Optimus MD | 43h 26m 38s |
3. Mathieu Sarradori/Didier Haquette (FRA) | Proto | 44h 45m 13s |
4. Jean Sabatier/Agostino Rizzardi (FRA) | Bugga One | 44h 53m 28s |
Endergebnis Africa Eco-Race Trucks
1. Anton Shibalov/Robert Amatych/Almaz Khisamiev (RUS) | Kamaz | 47h 22m 01s |
2. Tomas Tomecek/Ladislav Lala (CZE) | Tatra | 50h 13m 48s |
3. Elisabete Jacinto/Jose Marques/Marco Chochino (POR) | MAN | 50h 59m 34s |