Dakar 2023 – 9. Etappe
31. Januar 2023Dakar 2023 – 11. Etappe
2. Februar 2023Dakar 2023 – 10. Etappe
Dakar – 10. Etappe
Die 10. Etappe nach Shaybah schickte die Teilnehmer auf eine 114 Kilometer “kurze“ Strecke ins „Empty Quarter“. Sie ist ein Vorgeschmack auf die kommenden beiden Etappen, die ebenfalls komplett in dem unwirtlichen Sandwüstengebiet ausgetragen werden. Es sind die entscheidenden Tage für Gewinner und Verlierer der Dakar Rallye 2023.
An der Spitze der Motorradklasse steht nach der 10. Etappe der Dakar-Sieger von 2021, Kevin Benavides. Der Argentinier hat bisher auf der gesamten Rallye-Strecke Geduld gezeigt. Als sich in den Dünen aber die Chance bot, die Führung zu übernehmen, nahm er sie unmittelbar wahr. Der Fahrer vom KTM Red Bull-Werksteam hat nun einen Gesamtvorsprung von 1:29 Minuten auf seine Verfolger.
„Ich denke, ich habe einen guten Job gemacht. Ich habe angegriffen, bevor ich gestürzt bin und ein paar Minuten verloren habe, dann bin ich wieder in die Offensive gegangen.“ – Kevin Benavides
Die schärfsten Konkurrenten, die am Donnerstag und Freitag Benavides auf der zweiteiligen Marathon-Etappe jagen wollen, sind sein KTM-Teamkollege Toby Price und der Husqvarna-Fahrer Skyler Howes. Diese Drei dürften auch den Sieg unter sich ausmachen. Das restliche Biker-Feld hat mit einem Abstand von beinahe zehn Minuten kaum eine Chance, dem Trio noch gefährlich zu werden.
Der BRX Hunter-Fahrer Sébastien Loeb hat sich in der Gesamtwertung wieder ganz nach vorne gekämpft. Heute feierte der neunfache WRC-Sieger den 20. Etappensieg seiner Dakar-Karriere. Zusammen mit Beifahrer Fabian Lurquin ist Loeb fest entschlossen, auf der Dakar-Rallye 2023 so weit wie möglich nach vorne zu fahren.
„Das war eine gute Etappe für uns. Keine Fehler, keine Probleme. Nur Dünen auf mehr als 100 Kilometer. Es war ziemlich lang, ziemlich anspruchsvoll, aber das Gefühl mit dem Auto war gut.“ – Sébastien Loeb
Auch das Audi-Team hatte heute Grund zum Feiern. Mit drei Minuten Rückstand hinter Loeb überquerte Mattias Ekström als Zweiter die Ziellinie. Derweil behielten der brasilianische Rookie Lucas Moraes, Beifahrer Timo Gottschalk und ihr Toyota Hilux auf der heutigen Etappe den zweiten Gesamtrang.
„Es war eine kurze, aber knifflige Etappe, und am Ende bekam ich Reisekrankheit. Ich musste anhalten und mich erholen. Heute war ein gutes Training für die kommenden Sandetappen und wir sind immer noch Zweiter in der Gesamtwertung.“ – Lukas Moraes
Auf Platz 5 landete der Saudi Yazeed Al Rajhi mit seinem deutschen Copiloten Dirk von Zitzewitz.
Unschlagbar auf Erfolgskurs scheint aber der Favorit Nasser Al-Attiyah. Nach der 10. Etappe fährt er seinen Konkurrenten in der Autowertung um 1:21:34 Stunden voraus. Keiner der anderen Fahrer rechnet sich noch Chancen aus, dem Toyota Hilux T1-Team in den Dünen des Empty Quarter den Rang abzulaufen.
„Ich habe heute nicht zu viel Druck gemacht, ich wollte kein Risiko eingehen, denn morgen steht die Marathon-Etappe an.“ – Nasser Al-Attiyah
Warum also so viel Wirbel um die Marathon-Etappe? Nun, die Teilnehmer aller Kategorien müssen von Beginn der 11. Etappe bis zum Ende der 12. Etappe ohne Mechaniker auskommen. Gibt es ein Problem, hat es jedes Team auf eigene Fast zu lösen. Das ist die größte Prüfung, die es bei der Dakar 2023 noch zu meistern gilt. Vor allem, weil auf den beiden bevorstehenden Etappen noch über 450 Wüstenkilometer zu absolvieren sind.
In schā‘ Allāh!