Dakar 2023 – 8. Etappe
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Dakar – Ruhetag in Riad
Nach acht Dakar-Renntagen sind die Fahrer und ihre Copiloten froh, sich heute in Hotels, Zelten und Wohnmobilen ausruhen zu können. Für die Mechaniker hingegen wird es ein anstrengender Arbeitstag. Alle Fahrzeuge stehen auf dem Prüfstand und werden bis zur letzten Schraube durchgecheckt, bevor sie in die zweite Hälfte der Rallye Dakar 2023 starten.
Die kommenden sechs Tage mit insgesamt 3206 km Länge werden mindestens so anstrengend wie die Tage zuvor. Die Route führt in den Südosten Saudi Arabiens, in das berüchtigte „Empty Quarter“, die größte Sandwüste der Welt. Auf die Fahrer warten über 1.200 Kilometer Wertungsprüfung quer durch die Dünen.
Rückblick:
Bei den Autos deutete vieles daraufhin, dass neben Toyota die drei Hybrid Audis sowie das BRX-Team das Rennen unter sich ausmachen würden.
Nach anfänglichen Etappen-Siegen der Audi-Piloten Carlos Sainz und Stéphane Peterhansel mussten beide durch Unfälle und mechanische Probleme auf der 6.Etappe aufgeben. Der einzig noch teilnehmende Audi-Pilot Mattias Ekström liegt nach der 8.Etappe wegen eines Aufhängungsbruchs weit abgeschlagen auf Platz 35. Sein Rückstand auf den führenden Nasser Al Attiyah beträgt über sieben Stunden.
Trotz eines Überschlags und Problemen mit der Servolenkung fährt der französische BRX-Fahrer Sébastien Loeb zielstrebig auf einen Podiumsplatz zu. Zur Halbzeit belegt er Platz 4.
Der Wüstenspezialist Al Attiyah ist auf seinem Toyota unangefochten auf dem Weg zum Sieg – vorausgesetzt, es treten in der zweiten Halbzeit keine gesundheitlichen oder technischen Schwierigkeiten auf. Bis jetzt konnte er mit seinem Copiloten Mathieu Baumel jedes Hindernis überwinden, die rasiermesserscharfen Steine genauso wie die steilsten Dünen und die Tücken der Navigation. In der Gesamtwertung liegen die Beiden mit einer Stunde und drei Minuten vor ihrem Toyota-Verfolger Henk Lategan.
Lucas Moraes und Timo Gottschalk machen mit dem dritten Platz in der Gesamtwertung das Toyota Hilux Trio komplett .
In der Motorrad-Wertung schieden ebenfalls zwei Favoriten in der ersten Halbzeit der Dakar-Rallye aus: Titelverteidiger Sam Sunderland und Ricky Brabec. Der Australier Daniel Sanders führte zwei Tage lang die Gesamtwertung an, bevor er krank wurde.
Nach vier erfolgreichen Etappen übernahm der US-Amerikaner Skyler Howes die Führung. Allerdings ist seine Führung vor Kevin Benavides und Mason Klein weniger aufschlussreich als die Sekunden, die sie voneinander trennen.
Die Halbzeitbilanz ergibt folgendes Bild: Nach mehr als 30 Stunden, 34 Minuten und 16 Sekunden gegen die Uhr hat der Husqvarna-Fahrer einen Vorsprung von nur 13 Sekunden auf den KTM-Werksfahrer Benavides und den Privatfahrer von BAS World KTM Racing Mason Klein. Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen, eine beispiellose Situation zu diesem Zeitpunkt in der Dakar-Rallye.
Die Verfolger Toby Price, Pablo Quintanilla und Adrien Van Beveren trennen weniger als drei Minuten von der Spitzenposition.
Die Etappen durch das „Empty Quarter“ versprechen in den nächsten Tagen viel Spannung. Die besten sechs Fahrer bewegen sich in einem Zeitfenster von gerade mal drei Minuten.
KTM-Werksfahrer Matthias Walkner belegt nach acht Etappen Platz 10.
Der deutsche Sebastian Bühler liegt nach der Halbzeit auf Platz 26.
Bei den Trucks ist das Tatra-Team Loprais schwer unter Druck.
Ohne den russischen Titelverteidiger, das Top-Team Kamaz, das heuer wegen des Ukraine-Kriegs nicht an den Start ging, dominieren die Fahrer aus Tschechien und den Niederlanden das Rennen.
Nach dem Sieg auf der zweiten Etappe hat der tschechische Pilot Aleš Loprais die Führung in der Truck-Wertung übernommen. Der Holländer Martin van den Brink liegt nur 16 Minuten zurück, was in der LKW-Klasse nichts ist.
Auch in dieser Kategorie drängt die nächste Generation unaufhaltsam nach vorn. Im tschechischen Teilnehmerfeld kann Martin Macik (drei Etappen und Prolog) die meisten Siege bei Sonderprüfungen für sich verbuchen, auch wenn er im Gesamtklassement nur Platz 5 belegt. Die Niederlande haben zwei erfolgversprechende junge Truck-Fahrer im Rennen. Der Sohn von Martin van den Brink, Mitchel, ist mit seinen 20 Jahren der jüngste Etappensieger in der LKW-Wertung geworden. Janus van Kasteren vom De Rooy-Team belegt am Ruhetag den 3. Platz. Der Nachwuchs sorgt für Furore!
In der Klasse der Leichtbau-Prototypen (SSV-Kategorie) führt der Belgier de Mevius, obwohl er bisher nur einen einzigen Sieg vorzuweisen hat. Doch dank seiner sieben Platzierungen in den Top 5 seit dem Prolog liegt er in der Gesamtwertung vorn. Natürlich hat de Mevius auch vom Pech seiner Gegner profitiert, So wurde dem Titelverteidiger „Chaleco“ López auf der dritten Etappe ein überschwemmter und unpassierbarer Fluss zum Verhängnis und warf ihn weit zurück.
Die deutsche Annett Fischer belegt mit ihrer X-Raid Yamaha einen beachtenswerten 14. Gesamtplatz.
Gesamtwertung nach 8 Etappen :
T1 Autos :
- Nasser Al-Attiyah (QAT) TOYOTA 31:02:58
- Henk Lategan (ZAF) TOYOTA +01:03:36
- Lucas Moraes (BRA) TOYOTA +01:20:22
- Sébastien Loeb (FRA) BRX +01:52:06
- Giniel De Villiers (ZAF) TOYOTA +02
Motorräder:
- Skyler Howes (USA) HUSQVARNA 30:33:16
- Kevin Benavides (ARG) KTM +00:13
- Mason Klein (USA) KTM +00:13
- Toby Price (AUS) KTM +01:58
- Pablo Quintanilla (CHL) + 02:45
- (26.) Sebastian Bühler (DEU) + 3: 49 : 57