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DAKAR 2020 – Die siebte Etappe
Aus deutscher Sicht sehr positiv ist das gute Abschneiden der Minis. Auch nach der siebten Etappe haben sie alle Chancen auf den Gesamtsieg. Aber in allen Kategorien zusammen fahren nur noch fünf Deutsche in der Gesamtwertung mit. Die siebte Etappe wurde überschattet vom Tod des Portugiesen Paulo Goncalves.
Auch die Dakar in Saudi-Arabien fordert ein Todesopfer. Auf der siebten Etappe stürzte Paulo Goncalves mit tödlichen Folgen. Der Portugiese fuhr im Hero-Team gemeinsam mit Sebastian Bühler. Der Vierzigjährige bestritt seine 13 Rallye Dakar, war einer der wenigen, die in Afrika, Südamerika und Saudi-Arabien an den Start gingen. Die beste Plazierung des FIM-Cross-Country-Weltmeisters von 2013 war Rang zwei im Jahr 2015.
Wolfgang Fischer, der Teamchef des Hero MotoSports Team Rally sagte in einer Pressemitteilung: „Wörter können unseren Schock und das Gefühl des Verlustes nicht ausdrücken. Wir sind zutiefst traurig über das Ableben von Paulo Goncalves. Er war ein wichtiger Teil unserer Familie beim Hero MotoSports Team. Paulo war ein wahrer Champion, ein Gentleman und zuverlässiger Freund. Er war beispielhaft als Sportsmann Persönlichkeit. “ und was a true champion, gentleman, reliable friend to everyone in the racing world and a role model as sportsman and personality.“
Das Hero Sports Team ist so erschüttert, dass man über einen Rückzug von der Dakar 2020 nachdenkt. In diesem Team fuhr auch Sebastian Bühler, der leider nach der sechsten Etappe bereits die Rallye beenden musste. Ein Motorschaden machte seinen Hoffnungen auf eine Top-Platzierung zunichte. Der in Portugal aufgewachsene Deutsche lag auf Rang 18 der Gesamtwertung und schien immer besser mit den Gegebenheiten zurecht zukommen. Teamchef hielt eine Top-10-Rang für möglich.
Deutsch wird im Feld der Motorräder also nur noch von Österreichern gesprochen. Im Fokus steht hier natürlich Matthias Walkner, der Sieger von 2018. Er liegt mit seiner KTM-Fahrer auf Rang 6 der Gesamtwertung. 33 Minuten Rückstand auf den Führenden sind nicht uneinholbar, ein Platz auf dem Podium aber sicher möglich.
Auf Rang 55 der Gesamtwertung ist Nickolas Brabeck-Letmathe, bereits auf seiner 5. Dakar. Der Sproß einer Abenteurer-Familie finanziert sein Rennen selbst. Er wurde 1991 als Junge mit dem Dakar-Virus infiziert, als er mit seiner Familie in Nordafrika unterwegs war und den Dakar-Troß durch die Wüste fahren sah.
Martin Freinademetz, mit seiner KTM auf Rang 80 unterwegs. Der ehemalige Snowboard-Weltcupteilnehmer fuhr bereits 2007 bei der Dakar in Afrika, nahm auch 2010 in Südamerika teil und wollte sich ein Rennen in Saudi-Arabien nicht entgehen lassen.
Gesamtwertung Motorräder nach siebter Etappe
1 | R. BRABEC | HONDA | 28:25:01 | 0:00:00 | ||
2 | P. QUINTANILLA | HUSQVARNA | 28:49:49 | 0:24:48 | ||
3 | JI. CORNEJO FLORIMO | HONDA | 28:52:02 | 0:27:01 | ||
4 | T. PRICE | KTM | 28:53:45 | 0:28:44 | ||
5 | J. BARREDA BORT | HONDA | 28:54:30 | 0:29:29 |
Deutsche bei den Autos
In der Kategorie „Cars“ dominieren in diesem Jahr die X-raid Minis. Carlos Sainz liegt mit seinem Mini-Buggy in Führung, auf Rang drei verfolgt ihn Stephane Peterhansel ebenfalls im Mini-Buggy. Unter den Top-10 befinden sich mit den Allrad-Minis von Orlando Terranova (ARG) und Yasir Seaidan zwei weitere X-raid-Fahrzeuge.
Ein entspannter Sven Quandt, Chef des Teams aus Trebur im Rhein-Main-Gebiet, ist auch zufrieden mit der Rallye und dem Team: „An den Fahrern an der Spitze der Gesamtwertung sieht man mal wieder, wie wichtig Erfahrung bei der Dakar ist. Orly zeigt eine sehr gute Leistung und Kuba hatte leider gleich am ersten Tag ein Problem mit dem Getriebe. Wir hoffen, dass wir bis zum Schluss einen schönen Kampf um den Sieg sehen.“
Kuba Przygonski ist mit Timo Gottschalk als Navigator unterwegs. Den beiden ist von Anfang an das Pech hold. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass die Beiden Probleme haben. Daher ist deren Allrad-Mini mit Rang 28 der letzte Mini in der Gesamtwertung.
Im Bowler Wildcat sind Markus Walcher und Tobias Henschel vom Walcher Racing Team unterwegs. Die beiden liegen auf Rang 51.
Das South Racing Team aus Rüsselsheim hat sein paraguaisches Team aus Blas Zapag und Juan Jose Sanchez nicht mehr in der Wertung, die beiden fahren aber Dank einer Regeländerung weiter jede Etappe in einer speziellen Klasse, genannt „Dakar-Experience“. Mit ihrem VW Amarok kamen sie bei der siebten Etappe als 43ste ins Ziel.
Auch Annett Fischer, die als Beifahrerin von Camelia Liparoti in der Side-by-Side-Klasse unterwegs ist, profitiert von der neuen Regel. Die beiden Frauen hatten sehr viele Probleme. Vom Spritmangel über Elektrik haperte es an verschiedenen Stellen. Schließlich machten kaputte Differentialsperren vorne und hinten einen Verbleib in der Wertung unmöglich. In der Dakar-Experience-Klasse fahren die beiden jedoch weiter.
Gesamtwertung Autos nach siebter Etappe
1 | 305 | C. SAINZ | MINI | 27:49:14 | 0:00:00 | ||
2 | 300 | N. AL-ATTIYAH | TOYOTA | 27:59:14 | 0:10:00 | ||
3 | 302 | S. PETERHANSEL | MINI | 28:08:27 | 0:19:13 | ||
4 | 309 | Y. AL RAJHI | TOYOTA | 28:33:38 | 0:44:24 | ||
5 | 311 | O. TERRANOVA | MINI | 28:45:12 | 0:55:58 |
Bei den Trucks fährt Mathias Behringer seine mittlerweile zehnte Dakar. Als Service-Fahrzeug für das South Racing Team hat er allerdings einiges zu tun und kann daher in der Gesamtwertung kaum glänzen. Mit seinen Teamkollegen Stefan Henken und Bruno Sousa beendete er die siebte Etappe auf Rang 29, in der Gesamtwertun liegt der MAN auf Platz 25.
Gesamtwertung Trucks nach siebter Etappe
1 | 511 | A. KARGINOV | KAMAZ | 30:06:45 | 0:00:00 | ||
2 | 516 | A. SHIBALOV | KAMAZ | 30:27:57 | 0:21:12 | ||
3 | 503 | S. VIAZOVICH | MAZ | 30:53:24 | 0:46:39 | ||
4 | 502 | A. LOPRAIS | PRAGA | 32:02:06 | 1:55:21 | ||
5 | 504 | M. MACIK | IVECO | 32:25:57 | 2:19:12 |