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Dakar 2016: 10.Etappe, Dakar-Klassement durchgerüttelt

Von Zitzewitz dritter, Al-Attiyah Zweiter

Die zehnte Etappe von Belén nach La Rioja hatte es in sich und wirbelte die Gesamtwertung kräftig durcheinander. Auf dem Weg über drei Dünengürtel hatte wirklich jeder Fahrer Probleme. Nasser Al-Attiyah und Erik van Loon beispielsweise überschlugen sich schon 5 Kilometer nach dem Start. Bei den Motorrädern gewinnt erstmals Stefan Svitko (KTM).

Am besten kam Stephane Peterhansel durch die härteste Etappe der Dakar. Und das, obwohl er Navigationsprobleme hatte und er zwischendurch dachte „alles sei verloren. Mir flogen regelrecht die Sicherungen raus! Danach habe ich alle Vorsicht in den Wind geschlagen. Ich wusste, heute würde die entscheidende Etappe sein. Als wir einen Platten bekamen, fing ich an zu schreien. Ich war etwas außer mir heute. Aber wir waren schnell! Es war eine Etappe mit allem, was Rallye Raid so hart macht!“

Lediglich sein Teamkamerad bei Peugeot, Cyril Despres, konnte mithalten und wurde Etappenzweiter. Der fünffache Dakar-Sieger auf dem Motorrad sieht sich noch als Lernender in der Auto-Kategorie „Ich bin immer noch nicht so schnell wie die anderen. Ich weiß, wie man eine Dakar auf dem Motorrad gewinnt. Man darf sich nicht gehenlassen! Und so will ich auch mit dem Auto gewinnen. Ich sah Carlos Sainz in einem Flussbett mit großen Kieseln kämpfen – ich weiß nicht ob ich da rausgekommen wäre. Deshalb vermeide ich es, in Schwierigkeiten zu kommen.“
Den dritten Platz konnten die Russen Vladimir Vasilyev und Konstatin Zhilstov im Toyota holen, knapp vor Nani Roma im besten Mini. Nasser Al-Attiyah verlor zwar auf Etappenrang 14 fast eine Stunde auf Peterhansel, konnte aber auf den zweiten Platz der Gesamtwertung aufsteigen. Dort hat er nun genau eine Stunde Rückstand. „Es war kein einfacher Tag. Knapp fünf Kilometer nach dem Start haben wir uns überschlagen und mussten den Wagen auf seine vier Räder stellen. Das Dach war gebrochen und die Kühlung beschädigt“, so der Katari. „Wir haben zwar viel Zeit verloren, aber es war wichtig, dass wir es ins Ziel schaffen. Schließlich liegen noch ein paar Tage vor uns.“
Platz drei haben Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz als bester Toyota inne. Dank überlegener navigatorischer Leistung konnten sie den Zeitverlust durch eine gebrochene Antriebswelle sowie einen Reifenschaden minimieren. „Was für eine Hammer-Etappe. Sie hat von Mensch und Maschine alles abverlangt. Dass wir jetzt wieder so gut im Geschäft um das Podium sind, ist natürlich großartig. Man muss aber neidlos anerkennen, dass Peugeot in diesem Jahr einen herausragenden Job macht. Aber weder sie noch wir sind schon im Ziel der Rallye Dakar angekommen – es könnten noch interessante drei Etappen vor uns liegen“, macht von Zitzewitz sich Hoffnung.
Al-Attiyah und de Villiers profitierten von den Missgeschicken des Carlos Sainz, der mit seinem Peugeot als Zweiter der Gesamtwertung gestartet war. Der verlor volle sechs Stunden. Zuerst blieb er länger im Sand stecken, dann verklemmte sich ein Stoßdämpfer im Motorraum.
Eine sensationelle Leistung zeigten die Spanier Nani Roma und Alex Haro im Mini, die heute Vierte wurde und sich in der Gesamtwertung auf den siebten Platz katapultierten. „Es war ein sehr positiver Tag, auch wenn es für alle hart war“, berichtet der Katalane. „Zu Beginn der Etappe haben wir uns auf die Seite gelegt, aber Harry Hunt hat uns wieder auf die Räder geholfen. Leider sind dann die Scheibenwischer ausgefallen, das war im Wasser nicht immer einfach. Alex hat einen tollen Job gemacht. Er hat entschieden, die Hauptspuren zu verlassen und lag damit richtig.“

Dakar-Rookie Hunt mit seinem deutschen Beifahrer Andreas Schulz kam auf Etappenplatz acht und war damit der zweitschnellste Mini All4 Racing-Pilot. „Es war ein sehr guter Tag. Wir wussten, dass die Etappe heute sehr schwer wird, und sind dementsprechend ruhig gestartet. Auf den ersten Kilometern haben wir Nani gesehen, der auf der Seite lag, und haben ihn wieder auf die Räder gezogen. Ich kann es kaum glauben, dass wir jetzt auf Gesamtrang zehn liegen“, berichtet der Brite. 

Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk hatten ebenfalls kein Glück und fielen in der Gesamtwertung auf Rang 12 zurück. Auch die Schröders verloren Plätze, sind aber noch im Rennen.

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Autos – Gesamtstand nach der 10. Etappe
1. N. Al-Attiyah (QAT) / M. Baumel (FRA) Peugeot 32h 44m 59s
2. S. Peterhansel (FRA) / J.-P. Cottret (FRA) MINI ALL4 Racing 33h 44m 59s
3. G. de Villiers (ZAF) / D. von Zitzewitz (GER) Toyota 33h 57m 30s
4. M. Hirvonen (FIN) / M. Périn (FRA) MINI ALL4 Racing 34h 08m 50s
5. L. Poulter (ZAF) / R. Howie (ZAF) Toyota 34h 18m 57s
6. C. Despres (FRA) / D. Castera (FRA) Peugeot
7. J. Roma (ESP) / A. Haro (ESP) MINI ALL4 Racing 34h 35m 24s
8. S. Loeb (FRA) / D. Elena (MCO) Peugeot 30h 07m 29s
10. H. Hunt (G) / A. Schulz (GER) MINI ALL4 Racing 35h 13m 40s
12. Al-Rajhi (SAU) / Gottschalk (DEU) Toyota
14. E. van Loon (NDL) / W. Rosegaar (NDL) MINI ALL4 Racing 37h 37m 16s
45. Jürgen Schröder (GER) / Daniel Schröder (GER) Nissan
Motorräder

Bei den Bikes kontrolliert Toby Price weiter das Rennen. Zwar gewann der Slowake Stefan Svitko seine erste Etappe bei einer Dakar, aber nur mit 5:47 min Vorsprung auf Price. Zwischen die beiden schob sich Kevin Benavides mit seiner Honda und machte einen großen Sprung im Klassement.
Price war sehr zufrieden: „Heute lief es fantastisch. Ich fand alle Wegpunkte mit einem Lächeln im Gesicht. Jetzt müssen wir wach bleiben, damit wir, falls nötig, noch einmal zulegen können.“
Svitko hatte vorher nicht an ein so gutes Ergebnis geglaubt: „Das ich zu diesem Zeitpunkt Zweiter bin, ist toll. Aber es sind ja noch drei Etappen zu fahren!“
Der junge Argentinier Benavides berichtete: „Die Strecke war schwierig, auch wegen des Regens. Der Matsch ist hier ungewöhnlich. Trotz eines Sturzes bin ich zufrieden mit der Etappe.“

Paolo Goncalves erzielte die viertschnellste Zeit, bekam aber laut offizieller Website der Dakar eine Zeitstrafe von knapp 40 Minuten aufgebrummt. Damit läge er nun auf Rang acht der Gesamtwertung. Der Grund für die Strafe ist aber noch unbekannt. 

Alex Doringer, der Teammanager bei KTM freut sich über die Stimmung im Team. „Alle arbeiten gut zusammen. So soll es sein. Morgen wird es wieder eine schwierige Etappe geben, vielleicht die entscheidende, mit viel Fesch-Fesch und Büschen. Da müssen wir gut funktionieren! „

Der deutsche Amateur Ingo Zahn schied aus. Bittererweise blieb er ohne Benzin liegen. Niemand konnte ihm etwas Treibstoff abgeben. Um seine Not deutlich zu machen, hatte Zahn sogar den Tank abmontiert.

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Motorräder – Gesamtstand nach der 8. Etappe
1. PRICE (AUS) KTM 34h 49m 4s
2. SVITKO (SVK) KTM + 23m 12s
3. QUINTANILLA (CHL) HUSQVARNA + 42m 49s
4. MEO (FRA) KTM + 44m 05s
5. BENAVIDES (ARG) HONDA + 45m 10s
Trucks

Gerard de Rooy führt die Gesamtwertung in Iveco bei den Trucks weiter an. Die Etappe gewann allerdings sein niederländischer Landsmann De Baar in einem Renault Truck. Damit macht de Baar einen Sprung in die Top 10. Dort ist De Rooy mit über einer Stunde Vorsprung vor Mardeev im Kamaz komfortabel positioniert. Dritter ist der Argentinier Villagra, ebenfalls Iveco. Pieter Versluis und Artur Klein sinken allerdings in der Gesamtwertung langsam nach unten. Inzwischen sind sie auf Rang sieben.
Dafür sind Bäuerle, Robineau und Beier auf Rang 29 aufgestiegen.

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Trucks – Gesamtstand nach der 8. Etappe
1. De Rooy (NLD) / Torrallardona (ESP) / Rodewald (POL) IVECO
2. Mardeev (RUS) / Belyaev (RUS) / Svistuinov (RUS) Kamaz
3. Villagra (ARG) / Perez Companc (ARG) / Memi (ARG) IVECO
4. Stacey (NLD) / Serge (BEL) / Van Der Vaet (BEL) MAN
5. Van Genungten (NLD) / Van Limpft (NLD) / Van Eerd (NLD) IVECO
7. Versluis (NLD) / Pronk (NLD) / Klein (DEU) MAN
29. Bauerle (GER) / Robineau (FRA) / Beier (GER) IVECO