Dakar 2016: 3.Etappe, Auch die Dritte geht an Loeb
5. Januar 2016Dakar 2016: 5.Etappe, Loeb marschiert bei der Dakar
7. Januar 2016Dakar 2016: 4.Etappe, Peterhansel gewinnt Etappe
Peugeots belegen erste drei Etappenplätze bei Dakar
Die Peugeots sind auch auf der Marathonetappe eine Macht und belegten die ersten drei Plätze der Etappe. Stéphane Peterhansel gewann vor Carlos Sainz und Sebastien Loeb. Bester Mini war Nasser Al-Attiyah auf Rang vier. Bei den Motorrädern gewann Paulo Goncalves dank einer Zeitstrafe für Barreda Bort. Der Portugiese übernimmt damit auch die Gesamtführung.
Diese vierte Etappe ist die erste Marathon-Etappe, bei der die Autos nachts in einen Parc Ferme geschlossen werden und nicht repariert werden dürfen. Außerdem geht es nach Bolivien und in Höhen bis 3.500 Meter.
Zunächst sah es nach einem Zweikampf zwischen Loeb und Al-Attiyah aus, aber dann überbot Peterhansel ihre Zeit schon am ersten Checkpoint. „Die gute Nachricht ist, dass wir unseren Motor gut eingestellt haben. Er hat auch in der Höhe Kraft!“, freute sich der Dakar-Rekordsieger. Sainz war am zweiten Checkpoint erst sechster, konnte mit einem unglaublich starken Finish aber noch den zweiten Platz erringen. Hinter ihm platzierte sich Loeb. „Es war die längste Etappe bisher. Es war schwer, konzentriert zu bleiben“, meinte der WRC-Champion. Nur Al-Attiyah auf Platz vier verhinderte ein perfektes Ergebnis für Peugeot, denn Cyril Despres schaffte Rang fünf! „Ich habe von Beginn an gepusht und am CP1 waren wir auch sehr schnell“, berichtet Al-Attiyah. „Doch dann folgten viele wellige Geraden, da haben wir viel Zeit verloren, da der Peugeot-Buggy auf diesem Terrain sehr schnell ist. Aber es liegen noch neun Tage vor uns…“, gab sich Al-Attiyah kämpferisch.
Dahinter kam mit Timo Gottschalk als Beifahrer von Yazeed Al-Rajhi im Toyota der erste deutsche ins Ziel.
Die beiden MINI ALL4 Racing Crews Nani Roma / Alex Haro (beide ESP) und Orlando Terranova / Ronnie Graue (beide ARG) waren heute wieder im Doppelpack unterwegs und kamen auf den Positionen acht und neun ins Ziel. „Ich konnte zunächst Orly einholen und wir sind dann zusammen auf Vasilyev aufgelaufen“, erzählt Roma. Orly kam an ihm vorbei, ich blieb in seinem Staub hängen. Das hat leider viel Zeit gekostet.“ Das bestätigte auch der Argentinier: „Zu Beginn haben wir durch einen Fehler eine Minute verloren. Wir haben dann noch mehr Zeit hinter Vasilyev verloren.“
Dirk von Zitzewitz mit Giniel de Villiers wurde Elfter. Er vermutete schon vor dem Start, dass die Toyotas in der Höhe mehr Probleme haben würden als Minis und Peugeot. Die Abstände waren jedoch recht klein, so dass sich in der Gesamtwertung nicht viel geändert hat.
Jürgen und Daniel Schröder kamen als 34. ins Ziel und sind in der Gesamtwertung auf Platz 28.
Morgen findet der zweite Teil der Marathonetappe statt. Nach einer Nacht ohne Service müssen die Piloten ihre MINI ALL4 Racing sicher ins bolivianische Uyuni bringen. Nach dem Grenzübertritt steht eine 327 Kilometer lange Wertungsprüfung an. Doch die Fahrer müssen nicht nur auf ihre Fahrzeuge, sondern auch auf sich selbst aufpassen. Die Route führt bis in 4.600 Meter Höhe (der höchste Punkt einer Wertungsprüfung in der Dakar-Geschichte) und kann für Symptome der Höhenkrankheit, wie Kopfschmerzen, sorgen.
Autos Gesamtwertung nach Etappe 4
1. S. Loeb (FRA) / D. Elena (MCO) | Peugeot | 9h 44m 51s |
2. S. Peterhansel (FRA) / J.-P. Cottret (FRA) | Peugeot | 9h 49m 39s |
3. N. Al-Attiyah (QAT) / M. Baumel (FRA) | MINI ALL4 Racing | 9h 56m 00s |
4. Poulter (ZAF) / Howie (ZAF) | Toyota | 9h 57m 22s |
5. Sainz (ESP) / Cruz (ESP) | Peugeot | 9h 57m 55s |
6. G. de Villiers (ZAF) / D. von Zitzewitz (GER) | Toyota | 9h 58m 10s |
7. M. Hirvonen (FIN) / M. Périn (FRA) | MINI ALL4 Racing | 10h 00m 33s |
11. Al-Rajhi (SAU) / Gottschalk (DEU) | Toyota | 10h 06m 25s |
13. E. van Loon (NDL) / W. Rosegaar (NDL) | MINI ALL4 Racing | 10h 24m 50s |
14. J. Przygonski (POL) / A. Rudnitski (BLR) | MINI ALL4 Racing | 10h 26m 53s |
15. O. Terranova (ARG) / B. Graue (ARG) | MINI ALL4 Racing | 10h 28m 07s |
17. H. Hunt (G) / A. Schulz (GER) | MINI ALL4 Racing | 10h 31m 39s |
18. A. Malysz (POL) / X. Panseri (FRA) | MINI ALL4 Racing | 10h 32m 58s |
19. B. Garafulic (CHL) / F. Palmeiro (POR) | MINI ALL4 Racing | 10h 35m 54s |
23. J. Roma (ESP) / A. Haro (ESP) | MINI ALL4 Racing | 10h 45m 57s |
28. Jürgen Schröder (GER) / Daniel Schröder (GER) | Nissan | 11h 05m 0s |
Motorräder
Auch die Motorräder mussten Mensch und Maschine wegen der Marathon-Etappe schonen. Am schwersten fiel das Joan Barreda Bort, der wieder hervorragend fuhr – aber an einer Stelle zu schnell und fünf Minuten Strafe aufgebrummt bekam. So gewann sein Honda-Teamkollege Paulo Goncalves die Etappe und den ersten Platz in der Gesamtwertung. Zweiter ist weiter der junge Argentinier Benavides, der auch zweiter der Etappe wurde.
An ihn hängte sich auch Goncalves: „Das ist die erste Marathon-Etappe für mich. Ich hielt mich an Benavides bis zum Auftanken. Dann machte ich einen Fehler, konnte aber wieder aufholen. Wichtig war, in einem Stück anzukommen!“
Benavides, die Überraschung dieser Dakar war ein wenig nervös: „Ich wollte eben keinen Fehler machen und habe häufig auf das Road-Book geschaut. Die Strecke war abwechslungsreich. Ich habe mich an die Basics gehalten: Körper und Bike in gutem Zustand ins Biwak bringen!“
Dahinter macht Barreda Bort das Honda-Podium komplett. Der Slowake Svitko ist weiter bester KTM-Fahrer, aber Matthias Walkner ist inzwischen Achter der Gesamtwertung, mit etwas mehr als 9 Minuten Rückstand. „Ich war gut unterwegs, das Motorrad lief auch gut, ich weiß gar nicht genau wo ich überhaupt die Zeit verloren habe“, meinte der österreichische Weltmeister.
Antoine Meo, der französische Youngster im KTM-Team, ging die Sache vorsichtig an: „Es ist meine erste Marathon-Etappe, also wollte ich meine Reifen schonen. Daher bin ich nie schneller als 150 gefahren. So habe ich zwar 6 Minuten auf Goncalves verloren, aber eine Reifen sehen noch gut aus!.“
Einen Schreckmoment gab es für KTM-Fahrerin Laia Sainz, die auf der Strecke einen bewusstlosen Fahrer fand und bei ihm blieb, bis Hilfe kam. „Als ich den leblosen Körper sah, dachte ich das schlimmste. Gott sei Dank war es das nicht.“
Motorräder – Gesamtstand nach der 4. Etappe
1. GONCALVES (PRT) | HONDA | |
2. BENAVIDES (ARG) | HONDA | 4m 26s |
3. BARREDA BORT (ESP) | HONDA | 5m 26s |
4. SVITKO (SVK) | KTM | 8m 08s |
5. FARIA (PRT) | HUSQVARNA | 8m 15s |
6. WALKNER (AUT) | KTM | 9m 13s |
7. QUINTANILLA (CHL) | HUSQVARNA | 10m35s |
8. PRICE (AUS) | KTM | 10m43s |
9. MEO (FRA) | KTM | 13m24s |
10. DUCLOS (FRA) | SHERCO TVS | 14m01s |
77. INGO ZAHN (GER) | KTM | 2h 18m 39s |
Trucks
Bei den Trucks ist mit Artur Klein als Beifahrer von Pieter Versluis im MAN ein Deutscher an der Spitze der Gesamtwertung. Allerdings nur, weil Hans Stacey eine Zeitstrafe von zwei Minuten kassierte. Die Etappe gewann der Iveco von Gerard de Rooy, der in der Gesamtwertung auf Rang drei liegt. Die Kamaz können sich noch immer nicht nach vorne arbeiten, im Gegenteil, sie sinken in der Gesamtwertung eher nach unten.
Die Deutschen Bauerle/Beier mit dem französischen Teamkollegen Robineau halten sich in den Top 40.
Trucks – Gesamtstand nach der 4. Etappe
1. Versluis (NLD) / Pronk (NLD) / Klein (DEU) | MAN | |
2. Stacey (NLD) / Serge (BEL) / Van Der Vaet (BEL) | MAN | |
3. Villagra (ARG) / Perez Companc (ARG) / Memi (ARG) | IVECO | |
4. De Rooy (NLD) / Torrallardona (ESP) / Rodewald (POL) | IVECO | |
5. Mardeev (RUS) / Belyaev (RUS) / Svistuinov (RUS) | Kamaz | |
37. Bauerle (GER) / Robineau (FRA) / Beier (GER) | IVECO |