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Dakar 2016: 8.Etappe, Al-Attiyah gewinnt im Mini

Loeb fällt nach Unfall zurück

Die zweite Woche wird schwieriger, hieß es vor der Dakar. Und gleich die erste Etappe der zweiten Woche bringt Spannung: Nasser Al-Attiyah gewinnt die erste Etappe für X-Raid und steigt im Gesamtklassement nach oben. Bei den Motorrädern übernimmt Toby Price die Gesamtführung von Hondas Goncalves.

Auf der achten Etappe von Salta nach Belén holten Nasser Al-Attiyah  und Mathieu Baumel aus Frankreich den lange ersehnten Tagessieg, 12 Sekunden vor Carlos Sainz im Peugeot. Der Katari konnte seine Sand-Erfahrung heute voll ausspielen und brachte den Mini All4 Racing auf Rang eins ins Ziel. Dritter wurde Stephane Peterhansel, nur 31 Sekunden dahinter und auch auf Platz vier lag ein Peugeot, der von Cyril Despres.
Al-Attiyah hatte fast die gesamten 393km Wertungsprüfung die Nase vorne. Kurz vor Schluss wurde es nochmal spannend, als er nach dem letzten Wegpunkt vor dem Ziel hinter Sainz lag. Doch auf den letzten Kilometern war der Mini All4 Racing-Pilot wieder schneller und gewann. „Es ist ein tolles Gefühl zu gewinnen und Druck auf die Konkurrenten aufzubauen“, strahlte der Tagessieger. „In den nächsten Tagen will ich den Druck erhöhen. Wir konnten von Beginn an pushen und Zeit rausholen. Der letzte Teil war nicht einfach – eine echte Buggy-Strecke – aber wir konnten trotzdem gewinnen.“
Sebastian Loeb schrottete seinen Peugeot 20 Kilometer vor dem Ziel in einem Flussbett und hat nun über eine Stunde Rückstand auf Stephane Peterhansel, der die Gesamtwertung anführt. Loeb beschrieb das so: „In dem Flussbett war eine Vertiefung, die ich nicht gesehen hatte. Dadurch verlor der Wagen die Balance und wir überschlugen uns. Vieles ist dabei zerstört worden. Wir mussten zwei Räder wechseln, das Getriebe… Das war es mit dem Gesamtsieg. Aber eigentlich kam ich ja ohnehin für die Erfahrung. Die habe ich jetzt.“
Nur gute zwei Minuten hinter Peterhansel ist sein Teamkollege Carlos Sainz. Aber Al-Attiyah lauert schon auf Rang drei auf Fehler der Peugeots. Mit 14:43 Rückstand ist er nicht chancenlos. Vor allem, da Sainz sich sorgenvoll über leichte Probleme mit Überhitzung äußerte: „Es war nicht einfach, mein Navigator war heute aber super. Wir hatten etwas Probleme mit der Temperatur. Es wird noch hart werden“, meinte der Südafrikaner.
Und: Das Mini-Team gab am Abend einen offizielle Beschwerde gegen Stephane Peterhansel ein, der an einer unerlaubten Stelle getankt haben soll. Die Offiziellen wollen Peterhansel dazu befragen. Das könnte zu einer Zeitstrafe oder gar einer Disqualifikation für Peterhansel führen. Peugeots Sportdirektor Bruno Famin bestätigte dies, meinte aber, der Tankvorgang sei völlig regelkonform gewesen.
Platz fünf bis sieben der Etappe gehörten den Mini All4 Racing: Mikko Hirvonen (FIN)/Michel Périn (FRA) wurden Fünfte vor Nani Roma/Alex Haro (beide ESP) und Orlando Terranova/Ronnie Graue (beide ARG). Erik van Loon und Wouter Rosegaar (beide NDL) komplettierten mit Platz zehn einen erfolgreichen Tag für Mini All4 Racing.

 Hirvonen ist weiterhin extrem konstant unterwegs und sicherte sich seinen schon fast angestammten fünften Rang. Diese Konstanz ist es, die ihm nun den vierten Gesamtrang einbringt. „Es waren leider noch nicht wirklich richtige Dünen, mehr Fesch-Fesch und hier und da mal Off-Road“, erzählte der Finne. Roma kam nach einem harten Tag noch als Sechster ins Ziel: „Leider hat auf den ersten Kilometern des zweiten Teils unser Zentraldifferenzial blockiert. Auf den Graden machte es nichts aus, aber die Kurven kann man nicht mehr optimal nehmen. Auf den letzten Kilometern hatten wir auch noch einen schleichenden Plattfuß. Dafür bin ich mit unserer Zeit aber noch sehr zufrieden.“
Weniger gut lief es für die Toyotas. Vor allem Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz mussten einen Rückschlag hinnehmen. Die „Dakar“-Sieger von 2009 beendeten den Tag mit 24 Minuten Rückstand und fielen auf Gesamtrang sieben zurück. Und das, obwohl sie wenige Kilometer vor dem Ende bereits von Gesamtrang sechs kommend Platz vier ins Visier genommen hatten. Doch kurz vor dem Ziel bremste sie ein Busch ein: Sie blieben auf einer Offroad-Passage zwischen zwei riesigen Steinen auf einem Wüstenstrauch hängen – mit allen vier Rädern in der Luft. Die Befreiungsaktion kostete 20 Minuten. Ihr Rückstand im Gesamtklassement wuchs dabei auf beträchtliche 54 Minuten 49 Sekunden an – gleichbedeutend damit, dass sie den Traum vom Podium zunächst ad acta legen müssen. „Ein schwarzer Montag für uns. Das war einfach nur Pech – und eine riesige Enttäuschung“, meinte von Zitzewitz.
Besser lief es für Yazeed Al-Rajhi, der mit Beifahrer Timo Gottschalk neunter wurde und damit auf dem sechsten Rang der Gesamtwertung stieg.

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Autos – Gesamtstand nach der 8. Etappe
1. S. Peterhansel (FRA) / J.-P. Cottret (FRA) Peugeot 26h 01m 44s
2. Sainz (ESP) / Cruz (ESP) Peugeot 26h 03m 52s
3. N. Al-Attiyah (QAT) / M. Baumel (FRA) MINI ALL4 Racing 26h 16m 27s
4. M. Hirvonen (FIN) / M. Périn (FRA) MINI ALL4 Racing 26h 38m 26s
5. Poulter (ZAF) / Howie (ZAF) Toyota 26h 51m 16s
6. Al-Rajhi (SAU) / Gottschalk (DEU) Toyota + 54.19 Min.
7. G. de Villiers (ZAF) / D. von Zitzewitz (GER) Toyota + 54.49 Min.
8. S. Loeb (FRA) / D. Elena (MCO) Peugeot + 1:05.16 Std.
9. Vasiyev (RUS) / Zhilstov (RUS) Toyota + 1:08.48 Std.
10. J. Roma (ESP) / A. Haro (ESP) MINI ALL4 Racing 27h 30m 05s
11. E. van Loon (NDL) / W. Rosegaar (NDL) MINI ALL4 Racing 27h 31m 48s
13. H. Hunt (G) / A. Schulz (GER) MINI ALL4 Racing 27h 47m 18s
40. Jürgen Schröder (GER) / Daniel Schröder (GER) Nissan
 Motorräder

Bei den Motorrädern nutze Toby Price die Gelegenheit als zweiter Starter hinter dem Gesamtführenden Goncalves, um mit seiner KTM an die Spitze der Gesamtwertung vorzustoßen. „Es hätte noch besser laufen können, es war nicht perfekt, ich machte viele kleine Fehler. Andererseits hatte ich auch an einigen Stellen Glück, nicht zu stürzen. Paulo ist ein wirklich guter Kämpfer, am Ende werden uns nur Minuten trennen“, meinte der Australier. Er nahm dem portugiesischen Honda-Piloten über 5 Minuten ab. Goncalves musste nach einem spektakulären Sturz weite Strecken ohne Navigationsgerät zurücklegen. „Auf einem Abschnitt mit vielen Bodenwellen hatte ich einen Unfall. Ich hatte Glück, dass mir nicht mehr passiert ist. Aber ich musste den Kabelbaum von da an zum Teil mit der Hand festhalten, um Kabelbrüche zu vermeiden. Es hat alles geklappt, ich bin glücklich“, sagte Goncalves im Ziel. Er konnte den zweiten Rang sichern, Stefan Svitko auf KTM bleibt dritter. Pablo Quintanilla auf Husqvarna holte Rang vier und auch in der Gesamtwertung belegt er nun den Vierten Platz. Das geht zu Lasten von Antoine Meo, der sich in den Dünen verfuhr und etwa 11 Minuten verlor. Gar nicht mehr dabei ist Joan Barreda Bort, der aufgeben musste.
Ingo Zahn ist weiter im Rennen, liegt auf Rang 74.

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Motorräder – Gesamtstand nach der 8. Etappe
1. PRICE (AUS) KTM 27h 28m 56s
2. GONCALVES (PRT) HONDA + 2m 05s
3. SVITKO (SVK) KTM + 14m 14s
4. QUINTANILLA (CHL) HUSQVARNA + 21m 26s
5. BENAVIDES (ARG) HONDA + 25m 55s
6. MEO (FRA) KTM + 28m 44s
74. INGO ZAHN (GER) KTM
Trucks

Bei den Trucks gewann wieder Gérard De Rooy (Iveco) die Etappe. Hinter ihm allerdings machten schon die Kamaz Druck. Zweiter und Dritter wurden Nikolaev und Karginov. Nikolaev ist damit auch in der Gesamtwertung weit nach vorne gekommen, belegt und den dritten Rang und ist mit knappen acht Minuten Rückstand in Schlagdistanz um Gesamtführenden de Rooy. Zwischen den beiden hält sich Pieter Versluis im MAN mit Artur Klein an Bord.

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Trucks – Gesamtstand nach der 8. Etappe
1. De Rooy (NLD) / Torrallardona (ESP) / Rodewald (POL) IVECO
2. Versluis (NLD) / Pronk (NLD) / Klein (DEU) MAN
3. Nikolaev (RUS) / JAKOVLEV (RUS) / RYBAKOV (RUS) Kamaz
4. Stacey (NLD) / Serge (BEL) / Van Der Vaet (BEL) MAN
5. Mardeev (RUS) / Belyaev (RUS) / Svistuinov (RUS) Kamaz
33. Bauerle (GER) / Robineau (FRA) / Beier (GER) IVECO