Dakar 2021 – Zweite Etappe
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7. Januar 2021Dakar 2021 – 3. Etappe
Dakar 2021 – 3. Etappe
Al-Attiyah und Peterhansel setzen sich ab
Nach der der dritten Etappe der Dakar liefern sich Nasser Al-Attiyah im Toyota und der X-Raid-Buggy mit Stephane Peterhansel ein sandiges Duell. Bei den Motorrädern geht es dagegen hin und her – eine Achterbahnfahrt ist nichts gegen die täglichen Veränderungen im Gesamtklassement. Bei den Trucks stabilisiert sich das Feld.
Die Fahrer und Besatzungen fuhren den größten Teil der 403 km langen Prüfung auf einer Höhe von etwa 1.000 Metern über dem Meeresspiegel. Es war hier zwar nicht kühler, aber windiger als auf Meereshöhe. So windig, dass die Spuren der Vorrausfahrenden weniger Orientierung boten. So verlangte auch die dritte Etappe rund um die saudische Stadt Wadi Ad-Dawasir von Piloten und Navigatoren wieder einiges ab. Die Etappe gewann der Katari Nasser Al-Attiyah im Toyota. Die beiden Franzosen Stéphane Peterhansel und Edouard Boulanger waren im MINI JCW Buggy konstant unterwegs und erreichten nach 403 km den dritten Rang. Damit halten sie den ersten Platz in der Gesamtwertung nach insgesamt 629 gefahrenen Kilometern.
Zweiter der Etappe wurde der Südafrikaner Henk Lategan und stellte damit überraschend einige etablierte Protagonisten der Kategorie in den Schatten. Nachdem er in Südafrika an der Seite seines Vaters Hein in die Grundlagen des Rallyesports eingeweiht wurde, war es um ihn geschehen. Der amtierende südafrikanische Marathon-Champion hat nicht lange gebraucht, um bei der Dakar sein erstes Etappenpodium zu erreichen. Der 26-jährige, Teamkollege von Giniel de Villiers im Toyota Gazoo Racing Team, wird in seinem Hilux von Brett Cummings, einem ehemaligen Original by Motul-Biker, begleitet, dessen navigatorische Fähigkeiten zum heutigen Ergebnis beigetragen haben dürften. Zu allem Überfluss liegt Lategan, der führende Rookie in der Gesamtwertung, dank dieser Leistung nun auf Platz 7 und damit einem Platz vor seinem Rennfahrervorbild Sebastian Loeb!
Carlos Sainz kämpfte zu Beginn der Wertungsprüfung noch um den Tagessieg, doch bei Kilometer 156 verfuhr er sich und verlor etwa 30 Minuten auf den Spitzenreiter. Dies bedeutet Platz 21 in der Tageswertung.
Nasser Al-Attiyah sagte am Ende der Etappe: „Es ist schon eine gute Leistung, wenn man die Etappe beginnt und sie dann auch noch gewinnt!“
Stéphane Peterhansel erzählte: “Zu Beginn gab es viele große Steine. Da wir auf dieser Passage nach ungefähr 15 Kilometern einen Reifenschaden erlitten, bin ich im Anschluss etwas vorsichtiger gefahren. Später kamen Canyons, schöne Dünen und ein schnelles Plateau. Die Etappe war nicht langweilig. Ich bin wegen des Plattens nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Aber der Buggy lief super und auch Edouard macht einen tollen Job.“
Carlos Sainz meinte: „Das war kein schöner Tag. Wir hatten Probleme einen Wegpunkt zu finden und haben dadurch mehr als eine halbe Stunde verloren. Das ist viel und sehr Schade. Aber das können wir jetzt nicht mehr ändern. Wir machen weiter und sehen, was noch möglich ist.“
Motorräder
Toby Price fuhr bei den Bikes seinen zweiten Etappensieg in diesem Jahr ein. Das Überraschende nach der 3. Etappe ist aber die Gesamtführung durch Skyler Howes, einen Amerikaner der für das BAS Dakar KTM Racing Team fährt. Er ist eines der aufstrebenden Talente und zeigt bei einer turbulenten Dakar, in der die Führung ständig komplett wechselt, große Konstanz. Die letzte Dakar beendete er auf Platz 9.
Das turbulente Gesamtklassement, in dem sich die Top-5 bisher nach jeder Etappe fast komplett austauschten, beschäftigt die Fahrer. Auch nach der dritten Etappe sind die Abstände klein, selbst Platz 17 hat noch keine 20 Minuten Rückstand.
Toby Price sagte: „Es ist toll, eine weitere Etappe zu gewinnen, aber im Moment ist es ein bisschen wie ein Jojo – es ist schwierig, eine Etappe von vorne zu führen, da man viel Zeit verlieren kann, und dann muss man am nächsten Tag hart pushen, um alles wieder aufzuholen. Hoffentlich haben wir eines Tages etwas Glück, die Navigation ist nicht zu schwierig, und ich kann die Zeit von vorne herausfahren. Im Moment ist jeder Tag entscheidend, und ich denke, wenn es so weitergeht, wenn alle fit bleiben und ihre Motorräder gut funktionieren, wird der Kampf um den Sieg bis zum letzten Tag gehen.“
Sam Sunderland erlebte die Strecke als anstrengend: „Die meiste Zeit des Tages bin ich alleine gefahren, ich musste vier von fünf Jungs überholen, aber danach war es nur noch ich gegen die Etappe. Der Wind machte die Sache sehr knifflig, denn es war schwer, die Strecke vor sich zu sehen und man kämpft immer gegen ihn an, was die Sache noch anstrengender macht. Insgesamt hatte ich einen guten Tag.“
Ricky Brabec fühlt sich wie im Freizeitpark: „Das Roadbook, die Ergebnisse, der Tabellenstand – alles war eine Achterbahnfahrt. Bis jetzt war alles ein Auf und Ab. Wir haben 12 Minuten Rückstand auf die Spitze. Das können wir an einem Tag aufholen, vor allem, wenn wir morgen von hinten starten. Es ist erst der dritte Tag. Wir werden unser Bestes geben.“
Trucks
Im Truck-Rennen ist Kamaz-Pilot Dmitry Sotnikov weiterhin der Chef, auch wenn Sarhei Viazovich mit seinem Maz-Truck den zweiten Etappensieg in diesem Jahr holte.
Autos: Top-5 nach 3. Etappe
1 (FRA)Stephane Peterhansel/Edourd Boulander X-RAID MINI JCW TEAM 10H 39′ 02“ ‚
2 (QAT) Nasser Al-Attiyah/(FRA) Mathieu Baumel Toyota Gazoo Racing +00H 05′ 09“
3 Mathieu Serradori/(BEL) Fabian Lurquin SRT Racing +00H 26′ 21“
4 (ESP) Carlos Sainz/ Lucas Cruz X-RAID MINI JCW TEAM(FRA) + 00H 33′ 34“
5 (POL) Jakub Przygonski/(DEU) Timo Gottschalk Orlen Team Overdrive + 00H 44‘ 22“
Motorräder: Top-5 nach 3. Etappe
1 (USA) Skyler Howles BAS Dakar KTM Racing Team 12H 04′ 48“
2 (ARG) Kevin Benavides Monster Energy Honda Team 2021 +00H 00′ 33“
3 (FRA) Xavier de Soultrait HT Rally Raid Husqvarna Racing +00H 01′ 28“
4 (AUS) Toby Price Red Bull KTM Factory Team + 00H 01′ 52“
5 (GBR) Sam Sunderland Red Bull KTM Factory Team + 00H 05′ 27“
Trucks: Top-5 nach 3. Etappe
1 (RUS) Dimitry Sotnikov KAMAZ 11H 47′ 11“
2 (BLR) Siarhei Viazovich MAZ-Sportauto +00H 16′ 56“
3 (RUS) Anton Shibalov KAMAZ +00H 23′ 01“
4 (CZE) Martin Macik BIG SHOCK RACING + 00H 26′ 00“