Dakar 2017 Vorbereitung
10. Januar 2017
Dakar Rallye 2017 – Zweite Etappe
20. Januar 2017
Dakar 2017 Vorbereitung
10. Januar 2017
Dakar Rallye 2017 – Zweite Etappe
20. Januar 2017

Dakar Rallye 2017 / Erste Etappe

Nasser Al-Attiyah übernimmt die Spitze

Am 2. Januar startete die Rallye Dakar 2017 endlich in ihre erste Etappe von Asuncion, der Hauptstadt Paraguays ins argentinische Resistencia. Vor dem Grenzübertritt absolvierten die Piloten eine 39 Kilometer kurze Wertungsprüfung. Nasser Al-Attiyah bewältigte diese am schnellsten – und hatte auch den Schreckmoment des Tages. Bei den Bikes konnten sich Außenseiter präsentieren. Bei den Trucks zeigte Tatra die beste Performance.

Nasser Al-Attiyah gewann damit gleich die erste Etappe als Fahrer eines Toyotas, seine 26. bei einer Dakar insgesamt. Insgesamt war es überraschenderweise erst der fünfte Etappensieg eines Toyotas bei Dakars überhaupt. Den Toyotas lag die Strecke offensichtlich, denn der Overdrive-Toyota von Nani Roma konnte auf dem dritten Rang landen. Dazwischen kam Xavier Pons im Ford überraschend auf den zweiten Rang. Pons, ehemaliger WRC-Fahrer, sagte, das Terrain habe ihm optimal gelegen. Der beste Peugoet mit Fahrer Carlos Sainz, liegt auf Platz vier.

Al-Attiyah hatte neben dem Etappensieg auch die spektakulärsten Auftritt. Aus dem Motorraum des Toyotas schlugen Flammen in den Fahrerraum! „Während der letzten 10 Kilometer der Speziale hatten wir Rauch im Auto. Wir mussten den Feuerlöscher einsetzen. Wir wissen im Moment noch nicht, ob wir Öl verlieren. Hoffentlich ist der Motor in Ordnung“, erklärte der Katari. Der Toyota wurde die lange Überführungsstrecke abgeschleppt.

Die Top-Fahrer des deutschen X-raid-Teams Yazeed Al-Rajhi (KSA) und Timo Gottschalk (GER) beendeten den Tag auf Rang sieben und damit zwei Positionen vor ihren Teamkollegen im neu designten Mini John Cooper Works Rally Mikko Hirvonen (FIN) und Michel Périn (FRA). Der Argentinier Orlando Terranova erreichte zusammen mit seinem deutschen Co-Piloten Andreas Schulz den elften Platz. „Wir wollten heute einfach gut und ohne Fehler durchkommen“, erklärt Al-Rajhi. „Die Strecke war kurz aber hart, vor allem für das Auto. Wir werden jetzt Stück für Stück den Druck erhöhen und versuchen, um einen Platz auf dem Podium zu kämpfen.“

„Heute lief eigentlich alles glatt. Die Strecke war sehr schnell und hatte einige überraschende Löcher und Bodenwellen parat“, so Hirvonen. „Kein Probleme und ich bin zufrieden wie es gelaufen ist. Allerdings muss ich sagen, dass ich auf Strecken, die sehr wellig sind, immer zu sehr verlangsame. Mir fehlt da immer noch etwas das Gefühl mit dem Auto. Ich freue mich darauf, morgen eine richtige Cross-Country-Strecke zu haben und nicht wieder einen Sprint.“

Autos: Gesamtwertung Dakar 2017 1. Etappe:

1. N. Al-Attiyah (QAT) / M. Baumel (FRA) Toyota – 25m 41s

2. X. Pons (ESP) / R. Garcia (ARG) Ford – 26m 05s

3. N. Roma (ESP) / A. Haro (ESP) Toyota – 26m 10s

4. C. Sainz (ESP) / L. Cruz (ESP) Peugeot – 26m 14s

5. G. de Villiers (KZA) / D. Von Zitzewitz (GER) Toyota – 26m 22s

7. Y. Al-Rajhi (KSA) / T. Gottschalk (GER) MINI John Cooper Works Rally – 26m 47s

9. M. Hirvonen (FIN) / M. Périn (FRA) MINI John Cooper Works Rally – 27m 01s

11. O. Terranova (ARG) / A. Schulz (GER) MINI John Cooper Works Rally – 27m 05s

14. J. Przygonski (POL) / T. Colsoul (BEL) MINI ALL4 Racing – 27m 28s

21. S. Barros (BRA) / R. Capoani (ITA) MINI ALL4 Racing – 28m 48s

22. B. Garafulic (CHI) / F. Palmeiro (POR) MINI ALL4 Racing – 28m 59s

23. M. Abu Issa (QAT) / X. Panseri (FRA) MINI ALL4 Racing – 29m 02s

31. S. Schott (GER) / P. Fiúza (POR) MINI ALL4 Racing – 30m 59s

Motorräder

Bei den Bikes nutzen gleich mehrere Außenseiter die Gelegenheit, sich als schnelle Fahrer zu präsentieren. Xavier de Soultrait trieb seine Maschiena als schnellster über den Kurs. Allerdings ließ er sich auf der nachfolgenden Strecke ins Biwak blitzen, kassierte eine Minutenstrafe und taucht damit nicht in der Siegerliste auf. Der junge Fahrer tat dies wohl absichtlich, um die nächste Etappe nicht eröffnen zu müssen. Er träumt nämlich tatsächlich vom Sieg bei der Dakar: “Die Etappe war eine Lehrstunde im Full-Speed-Fahren. Offensichtlich ist mir das ganz gut gelungen. Eine Dakar-Etappe zu gewinnen ist toll, aber es ist nicht mein letztes Ziel. Ich will die Dakar gewinnen! Und warum nicht dieses Jahr?” Nach seiner Aufgabe im letzten Jahr gab Yamaha Soultrait eine weitere Chance.

Juan Pedrero und seine Sherco werden als Etappensieger in den Büchern geführt werden. Dritter ist Ricky Brabec auf Honda. Dahinter reihen sich die Favoriten für den Gesamtsieg auf.

Motorräder: Gesamtwertung Dakar 2017 1. Etappe:

1. Juan Pedrero Garcia Sherco

2. Ricky Brabec           Honda    12s

3. Paulo Goncalves      Honda     26s

4. Sam Sunderland      KTM       27s

5. Joan Barreda Bort   Honda   30s

6. Mathias Walkner     KTM  40s

Trucks

Bei den LKWs ist vom erwarteten Zweikampf zwischen Kamaz und Iveco noch nichts zu sehen. Es siegte Martin Kolomy im Tatra Phoenix vor dem Holländer Ton Van Genugten im Iveco. Tatsächlich sind die Abstände zwischen den Trucks so gering, dass sich bei der nächsten Etappe alles ändern wird.

Trucks: Gesamtwertung Dakar 2017 1. Etappe:

1. KOLOMY (CZE), KILIAN (CZE), KILIAN (CZE)                                    Tatra

2. VAN GENUGTEN (NLD), VAN LIMPT (NLD), DER KINDEREN (NLD)       Iveco

3. VAN DEN BRINK (NLD), KOZLOVSKY (CZE), BLANKESTIJN (NLD)         Renault

4. LOPRAIS (CZE), STROSS (CZE), TOMANEK (CZE)                                Tatra

5. DE ROOY (NLD), TORRALLARDONA (ESP), RODEWALD (POL)             Iveco

6. NIKOLAEV (RUS), YAKOVLEV (RUS), RYBAKOV (RUS)                        Kamaz

7. VERSLUIS (NLD), KLEIN (DEU), PRONK (NLD)                                   MAN

Morgen sind die Teilnehmer erheblich länger unterwegs: sie müssen insgesamt 803 Kilometer von Resistencia nach San Miguel de Tucuman zurücklegen, davon 275 km gegen die Uhr. Durch den aufgewirbelten Staub wird überholen zu einer schwierigen Angelegenheit.