Grand Erg 2014, 4. 5. und 6. Etappe
22. April 2014Grand Erg 2014, 10. Etappe
28. April 2014Grand Erg 2014, 7. 8. und 9. Etappe
Die 7. 8. und 9. Etappe
Die Marathon Etappen der diesjähringe Grand Erg Rallye. Die heutige Marathon Etappe von 206 KM verlief von Zmela über den verlorenen See- über Tambaine nach Douze. Diese sehr schwierige, mit hohen Dünenfeldern gespickte Etappe war von Organisator Jörg Russler so ausgelegt, dass die Fahrer zwei Tage dafür benötigen.
Die Teilnehmer mussten von 18 Uhr bis morgens um 6 Uhr ihre Fahrzeuge stoppen, entweder an Ort und Stelle, oder an einer Durchgangskontrolle.
Die Teilnehmer konnten nicht mogeln, da ihr Standort in dieser Zeit per GPS überwacht wurde.
Also eine echte Marathonetappe ohne jeglichen Service.
War anfangs der Etappe der Sand noch hart und feucht, was schnelles Vorankommen förderte, wurden mit zunehmendem Tagesverlauf die Dünen immer weicher und schwieriger zu bewältigen.
Teams wie Becker, Seip, Dechent und Müller kamen am besten durch die Dünen und erreichten gegen Abend nach 150 KM die letzte Durchgangskontrolle vor dem Ziel.
Die restlichen 6 Teams legten bereits nach 50 km ihre Nachtpause ein.
Svea von Krieger mit Copilot Uli Leardi schieden schon nach 500 m aus. Sie legten ihren Defender so schräg in ein Dünentrichter, das ihr linker Reifen von der Felge sprang. Nach erfolgreicher Bergung legten sie den Weg nach Douz über Teerstraße zurück. Nur das Team Nehmeyer / Pohl musste ihren Jeep Wangler nach 45 KM auf den Besenwagen Hitzler verladen.
Der 2.Marathon-Tag begann um 6 Uhr mit einem Linienstart bei aufkommendem Sandsturm.
Von den 7 Teams, die Douz erreichten, überquerte Seip als Tagessieger vor Becker und Dechent die Ziellinie bei unerträglichen Temperaturen von 48 Grad. Der Berge MAN 8×8 von Lust sowie der Unimog von Kraut / Essel konnten endlich aus der vorletzten Etappe, fertig repariert, Douz nach über 2 Tagen erreichen.
Für beide wurde ein eigens organisierter Konvoi aus 3 Fahrzeugen mit Sprit, Wasser, Lebensmittel und eingeflogenem Ersatzteil gebildet. Auch der Challenge Teilnehmer Britz barg den vor 2 Tagen mit Kupplungsschaden liegen gebliebenen Orga-Unimog von Malzer.
Morgen hoffen alle Teilnehmer, das der Sandsturm nachlässt, denn auf die Fahrer wartet wieder eine schwierige Weich-Sand Etappe von120 Km.
Momentaner Stand der Gesamtwertung:
1. Dechent / Trapp
2. Malzer / Mühlbach
3. Seip / Seip
Pünktlich zum Start der Etappe nach Douz begann ein Sandsturm. Trotzdem waren fast alle Teilnehmer pünktlich am Start: 12 Rennteilnehmer und 5 Challenge Fahrzeuge.
Zu aller Freude war auch das Team Oberger/Franz, nach vier Tagen Zwangspause wegen technischem Defekt, wieder dabei und auch der MAN Kat von Team Naggy war trotz technischem Handicap am Start.
Die gestarteten Teilnehmer hatten durch den Sandsturm zunächst Schwierigkeiten mit der Navigation. O-Ton Alexandra Seip: „Du hast nichts mehr gesehen und musstest auf volles Risiko fahren“ und Sabine Trapp fügte hinzu: „Durch den Sandsturm war Navigation nur nach GPS Punkten möglich“ Und Navigation war an diesem Tag enorm wichtig, denn eine Abweichung vom Kurs hätte im Salzsee fatale Folgen haben können.
Der Track im Roadbook war so gewählt, dass die Passage auf festem Grund zügig durch den Salzsee führt. Wer abkürzen wollte, musste mit zäher feuchter Pampe rechnen, die die Autos regelrecht festsaugt. Aber trotz Spurtreue gab es viele Leidende:
Team Malzer/Mühlbach musste auf der Strecke beide Spurstangengelenke wechseln, das Team Oberberger/Franz durfte gleich zweimal Reifenwechsel üben und das Team Kluge/Kluge hatte das erste mal nach Jahren thermische Probleme an Ihrem Toyota.
Malzer/Mühlbach, die als Führende der PKW Wertung in die Etappe gestartet waren, konnten die Verfolger wertvolle Zeit aufholen und den Abstand auf knapp 7 Minuten verkürzen. Doch das hat keinen der Verfolger davon abgehalten, Team Malzer/Mühlbach mit gemeinsamen Kräften zu bergen. Das Team Malzer/Mühlbach hatte kurz darauf die Gelegenheit sich bei einem anderen Teilnehmer zu revanchieren.
Teamgeist und Fairplay war auf dem zweiten sandigen Abschnitt der Etappe auch notwendig. Der feine pulverartige Weichsand war stellenweise fein wie Mehl und hat den Teilnehmern alles abverlangt. Nur durch die gegenseitige Hilfe untereinander konnte diese Herausforderung gemeistert werden und fast alle konnten das Ziel erreichen. Nur das Team Müller/Hridina konnten mit einem Lenkungsdefekt nicht auf eigener Achse das Ziel erreichen.
Scheinbar ohne Konkurrenz hat auch gestern wieder das Team Dechent/Trapp auf dem Polaris Buggy als Erster die Ziellinie überquert und damit die Gesamtführung souverän verteidigt. Bei den PKWs wurde als Erste das Team Seip/Seip gewertet, gefolgt von Becker/Becker und Malzer/Mühlbach.
Bei den LKWs wurde das Team Nagy/Nagy gewertet.
Die 9. Etappe führte auf einer 40 Kilometer-Strecke vier mal um Douz herum. Dabei ging es auch durch tiefe Dünen mit weichem Sand. Nur um dort hin zu kommen, musste eine materialmordende Passage mit kurzen harten Wellen gefahren werden. Der Nissan vom Team Malzer/Mühlbach war mit technischem Defekt an der Kupplung leichte Beute für die Konkurrenz und musste die Führung in der PKW Wertung an das Team Seip/Seip abgeben, die heute auch den Tagessieg eingefahren haben. Das in der Gesamtwertung führende Team Dechent/Trapp hatte mit technischem Defekt an der Hinterradaufhängung den Tagessieg eingebüßt und ist als zweites über die Ziellinie gefahren. Die anspruchsvolle Navigation hat den übrigen Teil dazu beigetragen. Der Gesamtsieg ist dadurch aber nur wenig unwahrscheinlicher geworden.
Der Mercedes G vom Team Becker/Becker kann nur noch durch ein Wunder vom dritten Platz auf Platz zwei der PKW Wertung aufschließen. Die Überraschung des Tages ist dem Team Kraut/Essel gelungen. Mit einem waidwund geschlagen Unimog konnten sie heute auf Platz drei der Tageswertung ins Ziel fahren. Das war weniger erfreulich für Vater und Sohn Becker, die dadurch auf Platz vier zurückfielen. Hauptgrund dafür war der verpasste Checkpoint und die daraus resultierende Strafzeit. Der Navigationsfehler führte zu mittleren Familienkrisen…