Impressionen vom Ruhetag der Dakar
11. Januar 2020Tödlicher Unfall des portugiesischen Motorradpiloten Paulo Gonçalves
12. Januar 2020Minis, Honda und Kamaz zur Dakar-Halbzeit vorne
DAKAR 2020 – Die sechste Etappe
Zur Halbzeit der Dakar stehen die X-raid-Minis sehr gut da. Gesamtführend mit Carlos Sainz und mit drei Wagen in den Top-Fünf vertreten. Bei den Motorrädern läßt Ricky Brabex auf Honda nichts anbrennen und führt souverän. Die Trucks haben wie so oft zwei Kamaz mit großem Abstand vorne.
Die sechste Etappe beendet die erste Hälfte der Dakar 2020 in Saudi-Arabien. Sie führte die Fahrer über Sand. Keine Dörfer, keine Flüsse für 477 Kilometer. Auf der Strecke dominierten die Gesamtführenden der Kategorien Auto, Motorrad und Trucks das Geschehen. Carlos Sainz verlor im Mini-Buggy nur eine Minute auf Peterhansel, Ricky Brabec gewann die Etappe sogar vor seinem Honda-Teamkollegen Joan Barreda Bort. Auch bei den Trucks gewann mit Andrey Karginov der Führende der Gesamtwertung.
Bei den Autos leistet vor allem Nasser Al-Attiyah den Mini-Buggys Widerstand. Er liegt keine acht Minuten hinter Carlos Sainz und wurde auch auf der sechsten Etappe Dritter. Sein Siegeswille ist ungebrochen, aber er erkennt die Überlegenheit der Mini-Buggy an: „Wir geben wirklich alles und fahren am Maximum aber die Mini-Buggy sind schneller als die Allrad-Fahrzeuge. Das enttäuscht mich. Aber nächste Woche wird härter, mit mehr Dünen.“
Die Geschwindigkeit der Minis erfreut vor allem das Bahrain JCW X-raid Team. Damit gewann das Team vier Etappen am Stück, jeweils zwei von Sainz und Peterhansel. Peterhansel und sein Navigator Fiuza liegen hinter Nasser Al-Attiyah im Toyota auf Rang drei.
Peterhansel war als Dritter in die sechste Etappe gestartet, konnte sich aber schnell an die Spitze setzen. Gegen seinen Teamkollegen Sainz kämpfte er um den Tagessieg. „Das war eine sehr lange Etappe mit schnellen und langsamen Passagen in den Dünen. Bei den hohen Geschwindigkeiten muss man sich sehr konzentrieren, das ist mental sehr anstrengend“, sagte Peterhansel im Ziel.
Obwohl Sainz und Cruz die Prüfung, die zum größten Teil durch sandiges Gebiet führte, eröffnen mussten, konnte sich das Duo in der Spitzengruppe halten. „Als Erster in die Prüfung zu starten, war nicht einfach und deswegen freue ich mich umso mehr, als Zweiter angekommen zu sein“, erzählt der Spanier.
Zwei Allrad-Minis gelang zur Halbzeit der Dakar zusätzlich der Sprung in die Top 10: Orlando Terranova und Bernardo „Ronnie“ Graue kamen als Neunte ins Ziel, gefolgt von Yasir Seaidan (KSA) und Alexey Kuzmich (RUS). Die beiden liegen mit den Positionen fünf und neun auch in der Gesamtwertung unter den schnellsten Zehn.
Jakub Przygonski und Timo Gottschalk mussten wegen eines technischen Defekts stoppen. Sie kamen als 44. ins Ziel. Die Dakar 2020 steht für die beiden nicht unter einem guten Stern. Schon am Vortag kostete ein defekt viel Zeit.
Die beiden Piloten des Walcher Racing Teams, Markus Walcher und Tobias Henschel, erleben aufregende Tage, die sie auf sozialen Medien mit der Welt teilen. Trotz Überschlägen und Defekten ist das Team voller Enthusiasmus. Die sechste Etappe sieht die beiden auf Rang 52 der Gesamtwertung.
Das Team South Racing mit Sitz in Rüsselsheim hat einen VW Amarok im Rennen. Fahrer Blas Zapag und Navigator Juan Jose Sanchez, beide aus Paraguay, hatten leider schon auf der ersten Etappe einen schweren Defekt. So schwer, dass er normalerweise die Dakar beendet hätte. In diesem Jahr gibt es aber einen Joker – Teams dürfen weiter teilnehmen, werden aber in einer gesonderten Wertung erfasst. Zapag und Sanchez hatten auf der vierten Etappe mit Rang 25 ihr größtes Erfolgserlebnis. Die sechste Etappe beeneten sie als 54ste.
Annett Fischer ist die Navigatorin im einzigen reinen Frauenteam mit Camelia Liparoti. Die beiden nahmen in der SSV-Kategorie teil. Die sechste Etappe beendeten die beiden Frauen auf Platz 39.
Gesamtwertung Autos nach 6. Etappe
1 | 305 | C. SAINZ | MINI | 23:33:03 | 0:00:00 | ||
2 | 300 | N. AL-ATTIYAH | TOYOTA | 23:40:51 | 0:07:48 | ||
3 | 302 | S. PETERHANSEL | MINI | 23:49:23 | 0:16:20 | ||
4 | 309 | Y. AL RAJHI | TOYOTA | 24:09:51 | 0:36:48 | ||
5 | 311 | O. TERRANOVA | MINI | 24:16:57 | 0:43:54 |
Motorräder
Die Etappe war mit ihren 830 Kilometern Gesamtlänge besonders für die Motorradfahrer kräftezehrend. Dennoch lagen zwischen dem Etappensieger und dem Fünftplazierten nur gute fünf Minuten. Umso deutlicher das Statement von Ricky Brabec, der als die Etappe gewann und seine Führung in der Gesamtwertung ausbauen konnte. Einen gewissen Anteil daran hatte auch der technische Defekt von KTM-Fahrer Toby Price, der dadurch 10 Minuten und den zweiten Rang in der Gesamtwertung verlor. Er liegt nun mit 25 Minuten Rückstand auf dem dritten Platz.
Den größten Sprung nach oben mache Joan Barreda Bort, Honda-Teamkollege von Brabec, der mit seinem zweiten Platz auf der Etappe in die Top-5 der Gesamtwertung vorfuhr. Bester KTM-Fahrer auf Rang drei der Etappe und der Gesamtwertung ist nun der Österreicher Matthias Walkner. „Das war eine intensive Etappe mit 80 Prozent Vollgasanteil. Das ist körperlich wie mental sehr anstrengend. Mein Ziel ist es, wie bei jeder Dakar, sicher am Ziel anzukommen“, sagte Walkner
Pablo Quintanilla, der mit seiner Husqvarna auf Rang zwei der Gesamtwertung liegt, hat bereits über 20 Minuten Rückstand auf Brabec.
Für Sebastian Bühler, den einzgen deutschen Starter bei den Motorrädern lief es gut, er lag auf Rang 18 der Gesamtwertung. bis er wegen eines Maschinenschadens an seiner Hero aufgeben musste.
Gesamtwertung Motorräder nach 6. Etappe
1 | 009 | R. BRABEC | HONDA | 23:43:47 | 0:00:00 | ||
2 | 005 | P. QUINTANILLA | HUSQVARNA | 24:04:43 | 0:20:56 | ||
3 | 001 | T. PRICE | KTM | 24:09:26 | 0:25:39 | ||
4 | 017 | JI. CORNEJO FLORIMO | HONDA | 24:09:28 | 0:25:41 | ||
5 | 012 | J. BARREDA BORT | HONDA | 24:16:45 | 0:32:58 |
Trucks
Die Trucks haben einen außergewöhnlichen Fall: Eduard Nikolaev muss eine Dakar vorzeitig wegen technischen Problemen abbrechen. Das war in 13 Dakars zuvor nicht geschehen. Für sein Kamaz-Team ist das allerdings keine Katastrophe, denn mit Andrey Karginov und Anton Shibalov führen zwei Kamaz-Piloten das Feld souverän an. Auch der Etappensieg auf der sechsten Etappe ging an Karginov. Alex Loprais auf Rang vier hat bereits 1:49 Rückstand auf Karginiv. Lediglich Siarhei Viazovic, der Weißrusse im MAZ ist mit 37 Minuten Rückstand der dritte auf dem virtuellen Podium der Dakar 2020.
Mathias Behringer hat mit seinem Team aus Stefan Henken und Bruno Sousa eigentlich die Hauptaufgabe, das South Racing Team zu unterstützen. Nebenbei liegt er auf Rang 27 der Gesamtwertung und beendete die sechste Etappe als 23ster.
Gesamtwertung Trucks nach 6. Etappe
1 | 511 | A. KARGINOV | KAMAZ | 25:05:43 | 0:00:00 | ||
2 | 516 | A. SHIBALOV | KAMAZ | 25:24:50 | 0:19:07 | ||
3 | 503 | S. VIAZOVICH | MAZ | 25:42:46 | 0:37:03 | ||
4 | 502 | A. LOPRAIS | PRAGA | 26:54:47 | 1:49:04 | ||
5 | 504 | M. MACIK | IVECO | 27:05:16 | 1:59:33 |