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Dakar 2016: 9.Etappe, Sainz gewinnt gekürzte Etappe

Price gewinnt, Goncalves verliert

Zwar gewann der Peugeot von Carlos Sainz die neunte Etappe, aber die X-Raid-Minis können zufrieden sein: sie belegen drei der ersten fünf Plätze. Erik von Loon und Wouter Rosegaar kamen überraschend auf den zweiten Platz. Bei den Motorrädern gewinnt Toby Price und nimmt Goncalves viel Zeit ab. Bei den Trucks widerstehen die Niederländer den Kamaz.
Nachdem Carlos Sainz am Vortag den Etappensieg um 12 Sekunden verpasste, gewann er heute mit 10 Sekunden Vorsprung vor dem Minis von Erick Van Loon. Mikko Hirvonen kam in seinem Mini nur 7 weitere Sekunden langsamer an. Durch Stephane Peterhansels siebten Etappenrang konnte Sainz die Gesamtführung mit sieben Minuten vor Peterhansel übernehmen.

„Es war eine schwere Etappe, es ging so viel Off-Road. Und es gab soviel Vegetation, zum Teil mussten wir einfach über die Büsche fahren“, sagte der Etappensieger. Er dachte schon an den nächsten Tag, an dem die zehn bestplatzierten Autos und Motorräder zugleich starten werden: „Wir müssen morgen auf jegliche Spuren anderer Fahrzeuge verzichten, das erhöht den Schwierigkeitsgrad um einiges!“
Die Etappe war wegen extremer Hitze gekürzt worden. 47 Grad wurden auf der Strecke gemessen. Die Hitze könnte auch die Peugeots gebremst haben, die in den Tagen zuvor über entsprechende Probleme berichteten. Sie ließen es heute jedenfalls langsam angehen. Am ersten Checkpoint war Cyril Despres auf Rang 6 bester Peugeot hinter vier Minis und einem Toyota. Das änderte sich zwar, aber trotzdem kann man sagen: Die Mini All4 Racing spüren einen Aufwind.
Nasser Al-Attiyah wurde Etappenfünfter, hielt den Rückstand in der Gesamtwertung unter 15 Minuten und verringerte den Abstand auf Rang zwei. Über die Kürzung der Etappe gab es unterschiedliche Meinungen. Giniel de Villiers, mit Beifahrer Dirk von Zitzewitz im Toyota unterwegs, war enttäuscht: „Für uns lief es gut heute, wir wären gerne noch länger gefahren. Es war eine schwere, eine typische Dakar-Etappe!“ Die beiden wurden auf der Etappe Vierter, in der Gesamtwertung Fünfter. Direkt hinter ihnen liegt Timo Gottschalk, der Beifahrer von Yazeed Al-Rajhi im Toyota. Held beim X-Raid-Team war Erik Van Loon. Er kam, aus dem Strahlen nicht mehr heraus. „Wir sind mit geringem Reifendruck losgefahren, da ich die Gegend aus den vergangenen Jahren kenne und ich wusste, dass es ein harter Tag mit weichem Sand wird. Wir waren schon dort und da waren die Reifen zu hart“, erklärt der Niederländer. „Allerdings hatten wir auf den ersten Kilometern riesige Steine und ich musste sehr aufpassen.“ In der Gesamtwertung macht er einen großen Sprung nach vorne und ist nun Achter.
Auch Hirvonen war mit seinem Tag zufrieden: „Heute war es so, wie ich mir die Dakar vorgestellt habe: sehr hart, sehr heiß und schwierige Navigation. Es war zwar hart, aber auf eine seltsame Art habe ich es echt genossen.“ Al-Attiyah ist Hitze gewohnt, kann aber die Organisatoren verstehen, dass sie abgebrochen haben. „Für uns wäre es nicht ein so großes Problem, aber die ASO muss an die Amateure denken.“ Renntaktisch jedoch war er mit der Entscheidung nicht zufrieden: „Eigentlich hat die Dakar ja erst gestern richtig begonnen. Aber morgen wird auch ein harter Tag, an dem wir den Peugeots wieder alles abverlangen werden.“

Vater und Sohn Schröder im Nissan fielen leider auf Rang 49 der Gesamtwertung zurück.
Morgen führt die zehnte Etappe die Teilnehmer von Belén nach La Rioja. Wieder stehen hauptsächlich Dünen auf dem Programm –die Paradedisziplin der Dakar. Allerdings wird es eine Neuerung geben: den Start. Die ersten zehn Motorräder, zehn Autos und fünf Trucks starten in der Reihenfolge der Zeiten, die sie heute gefahren sind. Die Kategorien können sich also komplett durchmischen. Insgesamt legen die Piloten 763 Kilometer zurück, davon 278km gegen die Uhr.

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Autos – Gesamtstand nach der 9. Etappe
1. Sainz (ESP) / Cruz (ESP) Peugeot 28h 39m 24s
2. S. Peterhansel (FRA) / J.-P. Cottret (FRA) Peugeot 28h 46m 27s
3. N. Al-Attiyah (QAT) / M. Baumel (FRA) MINI ALL4 Racing 28h 54m 04s
4. M. Hirvonen (FIN) / M. Périn (FRA) MINI ALL4 Racing 29h 14m 14s
5. G. de Villiers (ZAF) / D. von Zitzewitz (GER) Toyota 29h 32m 42s
6. Al-Rajhi (SAU) / Gottschalk (DEU) Toyota 29h 41min 12s
7. G. de Villiers (ZAF) / D. von Zitzewitz (GER) Toyota 29h 42min 49s
8. E. van Loon (NDL) / W. Rosegaar (NDL) MINI ALL4 Racing 30h 07m 29s
9. J. Roma (ESP) / A. Haro (ESP) MINI ALL4 Racing 30h 22m 19s
12. H. Hunt (G) / A. Schulz (GER) MINI ALL4 Racing
14. O. Terranova (ARG) / B. Graue (ARG) MINI ALL4 Racing 30h 57m 40s
49. Jürgen Schröder (GER) / Daniel Schröder (GER) Nissan
Motorräder

Toby Price sieht immer mehr aus wieder der Dakar-Sieger. Auch die neunte Etappe entschied er auf KTM für sich. Die Etappe wurde wegen der großen Hitze verkürzt, wodurch Price die Gelegenheit genommen wurde, seinen Vorsprung noch auszubauen. Price erreichte gerade die offizielle Ziellinie, als der Abbruch bekanntgegeben wurde. „Das ist schon ein bisschen gemein. Immerhin bin ich die gesamte Strecke gefahren. Aber ich will mich nicht beschweren. Da sein härtester Konkurrent Paulo Goncalves aufgrund technischer Probleme eine halbe Stunde verlor, hat Price nun 12:29 Minuten auf den zweitplatzierten Stefan Svitko, ebenfalls KTM. Goncalves hält mit seiner Honda noch immer den dritten Platz. Auf dem vierten Rang liegt Pablo Quintanilla. „Das war wirklich eine harte Etappe mit Navigation und Vegetation. Hier musste man bis zum letzten Kilometer konzentriert sein. So ist die Dakar“, sagte der Husqvarna-Fahrer im Ziel. Die Vegetation war ein Problem für Antoine Meo, dem ein Ast ins Rad kam und seine KTM zum Sturz brachte.
Auch für Goncalves war die Vegetation bedeutsam: Dem Portugiesen hatte ein Ast ein Loch in den Kühler geschlagen. Wolfgang Fischer, der Teammanager von Honda, meinte: „Die extremen Temperaturen beeinflussten die Etappe enorm. Die Hitze machte den defekten Kühler von Goncalves noch bedeutsamer. Unter Umständen hätte er aufgeben müssen. Aber durch die Etappenverkürzung hat er noch Chancen.“ Fischer sah diese Etappe als eine der schwersten auf der Dakar überhaupt an. Die Etappenverkürzung war wohl gerade für die Motorräder sinnvoll. Zu genau erinnert man sich noch an Michal Hernik, der im letzten Jahr auf einer ähnlich heißen Etappe verstarb.

Überraschung der Etappe war der zweite Platz für Ricky Brabec auf Honda. Der junge Amerikaner hat in den USA schon viele Erfolge gefeiert und gilt als großes Talent. Jetzt konnte er auch bei der Dakar auf sich aufmerksam machen.
Ingo Zahn aus Deutschland verbesserte sich auf Rang 72.

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Motorräder – Gesamtstand nach der 9. Etappe
1. PRICE (AUS) KTM
2. SVITKO (SVK) KTM + 28 m 59s
3. GONCALVES (PRT) HONDA + 34 m 01s
4. QUINTANILLA (CHL) HUSQVARNA + 38 m 41s
5. MEO (FRA) KTM + 42 m 08s
6. BENAVIDES (ARG) HONDA + 48m 03s
72. INGO ZAHN (GER) KTM
Trucks

Bei den Trucks baut Gérard De Rooy seine Führung im Iveco immer weiter aus. Diesmal verwies er seinen Landsmann Ton Van Genugten, ebenfalls Iveco, und den Russen Andrey Karginov auf die Plätze. In der Gesamtwertung führt de Rooy nun 27 Minuten vor Eduard Nikolaev auf Rang zwei. Artur Klein als Beifahrer von Pieter Versluis kassierte in dieser Etappe etwas Zeit und sein Team rutschte von Rang zwei auf fünf.

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Trucks – Gesamtstand nach der 9. Etappe
1. De Rooy (NLD) / Torrallardona (ESP) / Rodewald (POL) IVECO
2. Nikolaev (RUS) / JAKOVLEV (RUS) / RYBAKOV (RUS) MAN
3. Villagra (ARG) / Perez Companc (ARG) / Memi (ARG) IVECO
4. Van Genungten (NLD) / Van Limpft (NLD) / Van Eerd (NLD) IVECO
5. Versluis (NLD)/ Pronk (NLD) / Klein (DEU) MAN
6. Mardeev (RUS) / Belyaev (RUS) / Svistuinov (RUS) Kamaz
34. Bauerle (GER) / Robineau (FRA) / Beier (GER) IVECO